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12/2/2021 5 Kommentare

Die beliebtesten und besten Songs 2021

„Booster-Impfung“, „Inzidenzen“, „Fallzahlen“ und „Triage“ – auch dieses Jahr stand (leider) erneut ganz im Zeichen der weltweiten Corona-Pandemie. Beim Blick auf die Musik-Bestenlisten und Jahrescharts aber fällt auf: Es war nicht alles schlecht. Im Gegenteil. Das Musikjahr erwies sich in Sachen Vielfalt und stilistischer Bandbreite als extrem bunt und abwechslungsreich. In dieser Liste präsentieren wir die beliebtesten und besten Songs 2021, von denen einige auch zu den medial präsentesten und erfolgreichsten Hits und Singles des Jahres zählen.
2021 war gleichsam ein Jahr der „alten Hasen“ und „jungen Hüpfer“. Einige der mitreißendsten, spannendsten Produktionen stammten von etablierten, zum Teil seit Jahrzehnten populären Künstlern und MusikerInnen. Darunter ABBA, die mit ihrem Song „I still have faith in you“ ein beachtliches Comeback feierten, Coldplay mit ihrem „Music of the Spheres“-Album oder Rap-Megastar Drake, der mit seinen 2021er-Singles, darunter „Girls want Girls“, in Radio und Streaming-Listen gleichermaßen präsent war.​
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"Mamma Mia": ABBA sind nach 40 Jahren zurück
​Beliebte Lieder 2021: Junge Stimme sorgen für Furore

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In diesem Jahr traten aber auch einige blutjunge, hochtalentierte Künstler auf den Plan, allen voran weibliche, die für mächtig Furore sorgten. Viele von ihnen hatten zum Zeitpunkt des Erscheinens ihrer Debüt-Hits noch nicht einmal die 20 erreicht oder lagen nur knapp darüber. Einige dieser „Erstlings-Hits“ zählen zu den besten, beliebtesten Songs des Jahres. Darunter „Good 4 u“ von Shootingstar Olivia Rodrigo, „Hurt“ von Arlo Parks, die Pop-Soul-Interpretin Zoe Wees mit ihrem Dauerbrenner „Girls like us“ oder „New Wave“ der schottischen Singer-Songwriterin Bow Anderson.
Die Hits Jahres: Spannende Duette

Darüber hinaus war es ein Jahr der spektakulären Pop-Kollaborationen. Hochkarätige Duette, die man zuvor wahrscheinlich nie für möglich hielt, erwiesen sich als eingängig und Hit-kompatibel. So holte sich der gegenwärtig erfolgreichste männliche Musiker der Welt, The Weeknd, R’n’B- und Bedroom-Pop-Star Ariana Grande für eine phantastische Neuinterpretation von „Save your tears“ ins Studio. Riton kollaborierte mit den Nightcrawlers („Friday“) und Dua Lipa und Elton John gelang mit „Cold heart“ einer der großen Ohrwürmer zum Jahresende – gleichzeitig einer der besten Songs des Jahres, beliebt auf den Streaming-Plattformen, auf Youtube und im klassischen Hörfunk. 

Die besten Songs 2021 – Die Rangliste

30. Drake – Whats’s next

29. Robin Schulz feat. Kiddo – All we got

28. Trinidad Cardona – Dinero

27. Luna – Verlierer

26. Alice Merton – Island

25. Måneskin – I Wanna Be Your Slave

24. Mougleta – Yeah

23. Lorde – Solar Power

22. Masked Wolf - Astronaut in the Ocean
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21. The Kid Laroi – Without you

Singles 2021: Die Plätze 20 bis 1 der beliebtesten Hits 

20. Coldplay – Higher Power
Nach langer Zeit gelang den ehemaligen Schmusepoppern (die seit den frühen 10er-Jahren vor allem auf massentaugliche Stadion-Hymnen spezialisiert sind) mit „Higher Power“ wieder ein Hit. Ein energetischer, kraftvoller Song, der der Corona-Müdigkeit trotzt.
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Quelle: Island Records
19. Tinlicker – Because you move me
Überraschungshit: An diesem ebenso frischen wie zeitlosen, gechillten Deep-House-Song kam man 2021 nicht vorbei. Der niederländischen DJ und Produzent Tinlicker kreierte mit „Because you move me“ einen der besten Songs des Jahres.

18. Bow Anderson – New Wave
Bow Anderson gehört zu jenen jungen, aufstrebenden Sängerinnen und Songwriterinnen, denen eine große Zukunft bevorsteht. Warum? Das beweist sie mit Liedern wie „New Wave“. Ein sanftes, eingängiges Stück mit subtilem Soul-Einschlag.
17. Shane Codd – Get out my head (DJ Todd Terry Mix)
Die Clubs und Discos waren Corona-bedingt in diesem Jahr die meiste Zeit geschlossen. Doch nach Öffnung im Herbst schallte dieser phantastische Mix aus fast allen Boxen. Eine der großen Dance-House-Tracks des Jahres. Mindestens so gut wie das Original.

16. The blessed Madonna & Fred again – Marea (We’ve lost dancing)
Man könnte die Unterzeile „We’ve lost dancing“ als melancholisches Motto des zweiten Corona-Jahres ansehen. Doch natürlich hat uns Corona weit mehr genommen als „nur“ die Clubs und das Nachtleben. Ein schwermütiger, atmosphärischer Electronic-Song.

15. Pascal Letoublon ft. Leony – Friendships
Und noch so ein toller, stimmungsvoller House-Pop-Song, auf den sich alle einigen konnten: Electro-Fans, Pop-Hörer und die Radiostationen sowieso. Die Charts stürmte der Track im September, als er die deutschen Top 20 erreichte.

14. Ava Max – My Head and my heart
Einer der beliebtesten Popsongs 2021. Vermutlich auch deshalb, da Ava-Max „My head and my heart“ mit einem wahren Power-Refrain ausstattet. Und: weil der europäische Top-Hit (Platz 22 in D, Platz 18 in GB) auf dem unvergänglichen 2000er-Klassiker und -Ohrwurm „All around the world (la la la la la)“ von ATC basiert.
13. Justin Bieber & Daniel Caeser – Peaches
Justin Bieber und der kanadische Songwriter Daniel Caesar vereinen R’n’B, Pop-Soul und Trap zu einer unnachahmlichen Mischung und präsentieren mit „Peaches“ einen der erfolgreichsten Hits 2021 (Platz 2 im UK, Platz 1 in den USA).

12. Silk Sonic – Skate
Und noch so ein Duo, das Pop, Soul und R’n’B harmonisch miteinander mixt. Wobei der Anteil an 70er-inspirierter, schwarzer Musik und nostalgischen Soul-Klängen überdeutlich ist. Bruno Mars und Rapper Anderson .Paak. sind die Köpfe hinter diesem Projekt
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Quelle: Def Jam
11. Elton John & Dua Lipa – Cold heart
Was für ein Duo: einer der einflussreichsten Sänger sowie Künstler aller Zeiten und die aktuell erfolgreichste Pop-Sängerin der Welt. Heraus kommt ein anschmiegsamer, lässiger Disco-Track, der Ende 2021 die internationalen Charts dominierte.


Die Hits des Jahres - Die Top 10

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10. Sia & David Guetta – Floating through space
Schon in der Vergangenheit bewiesen die australische Sängerin Sia und Star-DJ David Guetta in Stücken wie „Titanium“ oder „Flames“ wie großartig sie harmonieren und künstlerisch zusammenpassen. Mit „Floating through space“ legten sie eine umwerfende, packende Dance-Produktion vor, deren hymnisch-ausgelassener Refrain den Höhepunkt markiert. Auf Youtube anhören

9. Wes Nelson  - Nice to meet ya
In keinem anderem europäischen Land schlug „Nice to meet ya“ derart ein wie in Deutschland (Position 5 in den Charts). Kein Wunder: Dem TV-Sternchen Wes Nelson gelang hier ein ebenso tanzbarer wie gefühlsbetonter, anspielungsreicher Hip-Hop-Song, dessen Wurzeln im Afrobeat liegen. ​Auf Youtube anhören
8. Regard, Troye Sivan feat. Tate McRae – You
Das Jahr klang mehrheitlich nachdenklich und melancholisch. Gepaart mit Hoffnung auf bald beginnende, bessere Zeiten und (vorsichtiger) Euphorie. Wenige andere Lieder vereinten diese ambivalente Stimmung besser das hypnotische, sinnliche „You“ von DJ Regard. ​Auf Youtube anhören
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Quelle: Asylum
7. Joel Corry – Head & Heart
Überschwänglich, übermütig und strotzend vor Lebenslust. So klingt der impulsive House-Track „Head & Heart“ des Briten Joel Corry. Wer 2021 das Tanzbein schwingen wollte (ob zu Hause oder ab Herbst in den Clubs zu durchdringenden DJ-Beats), griff auf diesen Song zurück. Auf Youtube anhören

6. Olivia Rodrigo – Good 4 u  
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Olivia Rodrigo ist DER Shootingstar des Musikjahres. Mit „Driver’s License“ und „Good 4 u“ gehen gleich zwei der beliebtesten Songs des Jahres auf ihr Konto. Beide sind phänomenal, doch „Good 4 u“ ist wichtiger da er bewies: Rodrigo ist kein One-Hit-Wonder. Ein herrlicher, kerniger Pop-Rock-Song über gescheiterte Beziehungen, der das Beste von Avril Lavigne, Taylor Swift und Alanis Morissette vereint. ​​Auf Youtube anhören
5. The Weeknd & Ariana Grande – Save your tears
Schon länger hat Weltstar The Weeknd die Sounds der 80er-Jahre und Synthie-Pop-Klassiker für sich entdeckt, doch mit „Save your tears“ treibt er diese Huldigung auf die Spitze. „Save your tears“ ist wattebauschiger, samtiger Synthie-Pop über unerwiderte Liebe, veredelt durch die Stimme der schmachtenden Duett-Partnerin Ariana Grande. Auf Youtube anhören

4. SZA – Good Days
Schönste Neo-Soul- und Alternative-R’n’B-Single-Produktion seit langer Zeit. Sängerin SZA ist zwar schon viele Jahre im Geschäft, dennoch ist „Good days“ ganz klar Karriere-Höhepunkt. Emotional und ehrlich. In den USA einer der beliebtesten Songs des Jahres. Auf Youtube anhören

3. DJ Khaled feat. Fat Joe – Sunshine
Dieser Zusammenarbeit von DJ Khaled und Fat Joe kam leider nicht die verdiente Aufmerksamkeit zugute. Auch in den Charts zündete „Sunshine“ nicht. Unverständlich, denn: Keine andere Produktion brachte die Stimmung von Sommer und Sonne besser und leidenschaftlicher auf den Punkt. Extrem relaxed und locker-leicht. Mit Samples von „Never too much“ (Luther Vandross) und „Kiss me better“ (Rihanna). Auf Youtube anhören

2. Riton & Nightcrawlers – Friday
Dafür war die Neufassung des 90er-Klassikers „Push the feeling on“ der Nightcrawlers in 2021 omnipräsent. Medial, in den Streaming-Listen und auf den Video-Portalen. Auch das Pop-Radio begeisterte sich für „Friday“. Klug produziert, Party-tauglich und mit simplen aber effektiven Rhythmen. Der Lohn: in 29 Ländern gelang der Charts-Einstieg. ​Auf Youtube anhören
1. Shouse – Love tonight
Hört man „Love tonight“ das erste Mal, denkt man unweigerlich an Disco und die 70er-Jahre sowie schwüle Soul-Musik, nicht zuletzt dank der dringlichen Harmonien und des mehrstimmigen Gesangs. Die Bee Gees dürften dieses Lied lieben. Ebenso wie die deutschen Musikhörer/innen, die „Love tonight“ zu einem europäischen Top-5-Hit machten. Eigentlich schon vier Jahre alt, entfaltete dieser Mix aus Pop, House, Dance und Electro 2021 erst seine volle Kraft und Energie. Saxofon-Solo inklusive. Auf Youtube anhören
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Quelle: Hell Beach / Onelove
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Die 30 besten Rocksongs der 90er-Jahre

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5 Kommentare

2/26/2021 6 Kommentare

Die 30 besten Rock-Songs der 90er-Jahre

Die 1990er-Jahre waren das letzte große Jahrzehnt für die Rockmusik. Sieht man sich die aktuellen Charts und Streaming-Listen sowie jene der letzten Dekade an, wird klar: Rock-Songs spielen in den Hitparaden und Playlists aktueller VÖs kaum mehr eine Rolle. In den 90ern war das anders. Damals waren die Singles der jungen, aufstrebenden Rockbands allgegenwärtig. Viele dieser Songs sind heute Klassiker. In diesem Ranking blicken wir zurück auf die Rockmusik der 90er mit all ihren Stilrichtungen und Spielarten. 
Wirft man heute, über zwei Dekaden nach dem Ende der 90er-Jahre, einen Blick auf jenes Jahrzehnt, fällt einem deutlich auf: die Vielfalt und Ausgestaltung einzelner Genres der Rock Songs der 90er waren gewaltig. Es gab eine ganze Reihe unterschiedlicher Ausprägungen Varianten und Subgenres, die Rockmusik in jenem Jahrzehnt zu einer der wichtigsten, prägenden Gattungen machten. Dazu zählten

  • Grunge & Riot-Grrrrl
  • Crossover
  • Brit-Pop
  • Pop-Punk
  • Alternative Rock
  • Industrial Rock
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Oasis und Blur standen an der Spitze des Brit-Pop
Rock Songs der 90er: starker Beginn ins Jahrzehnt

Nachdem die 80er-Jahre in Sachen Rock wenig ruhm- und glorreich verliefen (Stichwort: Glam & Hair Metal), begannen die 90er mit einem Urknall. Ab 1991 veränderte Grunge die Rockmusik so nachhaltig wie zuletzt die New Wave of British Heavy Metal (ab 1979) und versetzte dem angestaubten Genre einen unglaublichen Schub. An der Speerspitze der neuen Bewegung standen Nirvana, Peal Jam, Soundgarden und Alice in Chains.
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Auf keiner Compilation der größten Hits der 90er dürfen zudem die Songs jener Gruppen fehlen, die Crossover und Alternative Rock in den Mainstream verhalfen. Ab 1991 sorgten Combos wie Rage against the Machine, die Chilli Peppers und Faith no more für Furore – und verbanden auf mitreißende Art vergangene Stile: Funk, Hip-Hop und (Hard-)Rock. 
Stilistisch vielseitig: die Rock Hits der 90er
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Etwas ruhigere, melodischere Töne stimmten die Brit-Pop-Bands an, die von 1994 bis 1997 die europäischen Charts, vor allem die britischen, beherrschten. Blur, Oasis, Supergrass oder Pulp ließen die Traditionen gitarrenlastiger Popmusik aus England wieder aufleben und schufen Klassiker für die Ewigkeit. 
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Mythos Grunge-Rock: Nirvana
Es folgten weitere Subgenres wie Neo-Punk (Green Day), Pop- & Skate-Punk (Offspring, Blink 182, NOFX) und Stoner Rock (Kyuss, Queens of the stone age).


​Unser Ranking der besten Rock Hits der 90er berücksichtigt all diese Strömungen und Richtungen gleichermaßen. Sie präsentiert unkaputtbare Evergreens und alte Bekannte ebenso wie fast vergessene Raritäten und weniger geläufige Rock-Meilensteine der 90er.

Die Top-30 Rock Hits der 90er

30. The Black Crowes – Twice as hard (1990)

29. AC/DC – Thunderstruck (1990)

28. Green Day – When I come around (1995)

27. Edwyn Collins – A girl like you (1995)

26. Pulp – Disco 2000 (1995)

25. Janes Addiction – Been caught stealing (1990)

24. Republica – Ready to go (1996)

23. Ugly Kid Joe – Cats in the Cradle (1992)

22. REM – The sidewinder sleeps tonight (1992)
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21. U2 - Even better than the real thing (1991)

Rock Hits der 90er: die Top 20

20. Kiss – God gave Rock’n‘roll to you II (1992)
Ursprünglich von Russ Ballard in den 70ern geschrieben, verwandelten Kiss den Prog-Rock-Hit „God gave Rock’n‘Roll to you“ in eine mitreißende, epische Rock-Hymne. Aufgrund des Einsatzes im Film „Bill & Teds verrückte Reise in die Zukunft“ wurde eine ganz neue Generation auf die Alt-Rocker aufmerksam.

19. Placebo – You don‘t care about us (1998)
Ende der 90er und in den frühen 00ern war die Alternative-Combo um Brian Molko eine große Nummer im Musikbiz. Warum, das beweist das atmosphärische „You don’t care…“: ein schwüler, roher Indie-Rock-Hit über (Selbst-)Hass und (Selbst-)Zweifel.

18. Lenny Kravitz – Fly away (1998)
Allein das einprägsame Eröffnungs-Riff ging in die Geschichte ein und steht wie wenig sonst für den Trademark-Sound von Kravitz‘: Funk-Rock-Attitüde trifft auf Hard-Rock-Elemente. Und bei „Fly away“ kommt noch ein überschwänglicher Refrain hinzu, der zu Kravitz‘ stärksten zählt.
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Quelle: Virgin
17. The Cranberries – Zombie (1994)
Einer der erfolgreichsten, allgegenwärtigsten europäischen Hits des Jahres 1994. Heute ein Kult-Klassiker und einer der besten Protestsongs überhaupt, der nichts von seiner Dringlichkeit verloren hat. Dank des klagenden Gesangs von Dolores O’Riordan und des schwermetallischen, elektrisierenden E-Gitarren-Riffs.

16. Red Hot Chilli Peppers – Scar Tissue (1999)
Die Funk- und Alternative-Rocker von den Red Hot Chilli Peppers waren bereits 16 Jahren im Geschäft, als ihnen mit „Californication“ ein Jahrhundert-Album gelang. Ein Jahrhundert-Song ist auch das darauf befindliche „Scar Tissue“. Die bluesige Produktion zeigt die von den Drogen und der Alkoholsucht der Vergangenheit befreite Musiker auf ihrem kreativen Höhepunkt – ruhiger, melodischer, besser als früher.


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Quelle: Geffen
15. Guns 'n' Roses – You could be mine (1991)
In der Liste der besten Rock-Songs der 90er dürfen die Musiker um Axl Rose nicht fehlen. Durch den Album-Zwilling „Use your illusion“ wurden sie 1991 zur größten Band der Welt. „You could be mine“ bringt ihre Stärken auf einen Nenner: treibender, entfesselter Hard-Rock trifft auf eine ausgeklügelte Dramaturgie und einen stimmgewaltigen Rose. Das Musikvideo mit Arnold Schwarzenegger ist legendär.

​14. Manic Street Preachers – Motorcycle Emptiness (1992)
Gleich eine ganze Reihe unterschiedlicher Gattungen und Stilrichtungen bringt die Waliser Gruppe hier zusammen: Glam Metal, Soft-Rock und Indie. Und der Mix funktioniert – dank des variierenden, phantastischen Gitarren-Motivs, der gezupften Geige (!) und einer untypischen aber entwaffnenden Melancholie.  

13. Radiohead – Creep (1992)
Rock konnte in den 90er-Jahren auch anschmiegsam und bedächtig daherkommen (zumindest in den Strophen). Und ohne auf eine schwermütig-düstere Note zu verzichten. Bestes Beispiel: „Creep“ der britischen Art-Rock-Band Radiohead. Ein wagemutiges, auf eine seltsame Art unbehagliches Meisterwerk – und heute ein absoluter Karaoke-Liebling.

12. Def Leppard – Let‘s get rocked (1992)
„Do you want to get rocked?“ – die Eröffnungszeile in Def Leppards Welthit gibt die Marschrichtung dieses, von aufmüpfigen Jugendlichen handelnden Songs vor. Gewohnt mehrstimmig, breitbeinig und Stadion-tauglich, rief der Song nochmals die Sound-Ästhetik eines in den 90ern eigentlich schon toten Genres in Erinnerung: Glam-Metal.

11. Soundgarden – Black hole sun (1994)
Schon das Intro erzeugt Gänsehaut und versetzt zurück in ein Jahr, in dem Soundgarden dank ihres Albums „Superunknown“ zu den wichtigsten Rockbands zählten. Der Schlüsseltrack ist „Black hole sun“, ein harmonisch raffinierter, vielschichtiger Bastard zwischen Alternative, (Spät-)Grunge und Heavy-Rock. Der Titel wird heute zu Recht zu den definierenden, besten Rock-Songs der 90er gezählt.

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Quelle: A&M
10. Smashing Pumpkins – Today (1993)
Allein der zarte, sich vorsichtig anschleichende Einstieg gehört zum Großartigsten was die Smashing Pumpkins in den 90ern schufen. Später gesellen sich schwere Prog-Rock-Gitarren hinzu. Und die Pumpkins spielen mit den Emotionen und Erwartungen des Hörers. Scheinbar leicht und fröhlich, ist „Today“ ein zutiefst melancholischer Song mit düsteren Lyrics. Auf Youtube anhören
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9. No Doubt – Just a girl (1995)
Klar, No Doubt um die charismatische Frontfrau Gwen Stefani sind vor allem für ihren Überhit „Don’t speak“ bekannt. Aber „Just a girl“ ist der weit bessere Song. Der new-wavige, abseitige Einstieg in das Stück ist brillant, dazu gesellen sich mutige, feministische Lyrics sowie eine Gwen Stefani, die die Trümpfe ihrer einprägsamen, außergewöhnlichen Stimme voll ausspielt. Auf Youtube anhören
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Quelle: Atlantic
8. Collective Soul – Shine (1993)
Dass aus Georgia fähige, hochtalentierte Bands kommen wissen wir nicht erst seit R.E.M. und den B-52’s. Zwischen 1993 und 1995 gab es keine Rockgruppe, die makelloseren, kernigeren und mit Post-Grunge-Elementen versetzten Alternative-Rock produzierte als Collective Soul. Das Besondere an „Shine“: der ausgeklügelte Mix aus zart und hart, aus Leichtigkeit und Schwere. Ein ungemein eingängiges, lässiges Lied mit Lagerfeueratmosphäre, auf das sich Formatradio-Hörer und Grunge-Fans gleichermaßen einigen können. Auf Youtube anhören  
7. Oasis – Some might say (1995)
Die Frage nach dem besten 90er-Song der britischen Britpop-Vorreiter aus Manchester ist nicht ganz so leicht zu beantworten. Am Ende fällt die Wahl auf „Some might say“ (und eben nicht auf „Don’t look back in anger“ oder „Live forever“). Das Stück ist ehrlicher, dreckiger und unsauberer als alles andere von Oasis und verzückt lyrisch mit ironischer Leichtigkeit sowie trockenen Beobachtungen. Und der traumhaft-hypnotisierenden Gesamtwirkung kann man sich bis heute nicht entziehen. Auf Youtube anhören

6. Metallica – The unforgiven (1991)
Der stärkste Song aus einem der besten Rock-Alben der gesamten 90er („Metallica“). Mit dem kraftvollen, majestätischen „The Unforgiven“ übertrafen sich die L.A.-Heavy-Rocker selbst. Die Unbehaglichkeit erzeugenden Lyrics und die abgründige Stimmung des Songs manifestieren sich im kunstvollen, anspielungsreichen Schwarz-Weiß-Video. Auf Youtube anhören


5. Garbage – Stupid Girl (1995)
Von 1996 bis 1999 konnten nur Oasis dieser Gruppe aus Wisconsin das Wasser reichen. Sowohl kommerziell als auch künstlerisch waren Garbage die Hohepriester elektro-rockiger Post-Grunge-Sounds mit Industrial-Versatzstücken. „Stupid girl“ steht dafür exemplarisch. Das Intro-Riff definierte eine ganze Dekade. Auf Youtube anhören 

4. Blur – She‘s so high (1991)
Bombastischer als „Song 2“, lyrisch tiefsinniger als „Beetlebum“, lässiger als „Coffee & TV“ und melodischer als „There’s no other way“. Blur präsentierten sich mit ihrer Debütsingle „She‘s so high“ noch tief im Shoegaze und zogen alle Register des Brit-Pop-Vorläufergenres: schwelgerisch, verzerrt, keine Angst vor dichten Gitarrenwänden. ​Auf Youtube anhören

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Quelle: Food
3. Blind Melon – No rain (1992)
Die aus Mississippi stammenden Alternative-Rocker von Blind Melon befanden sich 1995 kurz vor dem weltweiten Durchbruch, als ihr 28-jähriger Sänger Shannon Hoon seiner Drogensucht zum Opfer fiel. Was von der Band bleibt ist ein herausragendes Debütalbum („Blind Melon“) mit der brillanten, einfühlsamen Pop-Rock-Single „No Rain“, die tief im Neo-Psychedelia-Rock verhaftet ist. Das Kult-Video mit dem „Bee Girl“ lief auf MTV in Heavy Rotation. Auf Youtube anhören

2. Alice in Chains – Would? (1992)
Schon die ersten alptraumhaften, unheilvollen Akkorde ziehen einen in dieses dunkle, meisterhafte Alternative-Metal-Ungetüm, dessen Härte immer wieder durch die gefühlvolle Atmosphäre und Fragilität der Strophen unterbrochen wird. Die zeitlosteste, stilvollste Single einer Band, die immer ein wenig im Schatten der „großen Drei“ des Grunge (Nirvana, Soundgarden, Pearl Jam) stand. ​Auf Youtube anhören



1. Nirvana – Come as you are (1991)
Allein das achtsekündige, abgründige und unbegleitete Gitarrenriff zu Beginn ging in die Rock-Historie ein. „Come as your are“ mit seiner tief im Heavy-Rock-Gitarrensound der 70er-Jahre verwurzelten Klangästhetik definierte Stil und Merkmale des Grunge (Punkrock trifft auf Heavy-Metal-Elemente) wie kein anderes Lied – mehr noch als „Smells like teen spirit“. Hinzu kommen der durchdringende Gesang des bereits todessehnsüchtigen Cobain und die Dynamik-Wechsel. Nirvana erzeugt eine zwischen Angst, Panik und Hilflosigkeit aufgeladene Stimmung. Das alles macht „Come as you are“ zum wichtigsten, besten Rock-Song der 90er-Jahre. Auf Youtube anhören 
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Quelle: DGC


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​Bildquellenangaben:
K. Novoselić und K. Cobain bei den MTV Video Music Awards am 9. September 1992. CC-Lizenz, Wikimedia
Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Nirvana_(US-amerikanische_Band)#/media/Datei:Nirvana_around_1992.jpg

Liam und Noel Gallagher in San Diego (2005). CC-Lizenz, Wikimedia
Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Oasis#/media/Datei:Oasis_Noel_and_Liam_WF.jpg
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12/29/2020 4 Kommentare

Die 30 besten Hip-Hop-Songs der 2010er-Jahre

Ein Blick in die Jahres-Bestenlisten ebenso wie die jüngeren Streaming- und Airplay-Charts zeigt ein klares Bild: In den 2010ern entwickelten sich Rap und Hip-Hop endgültig zu den gefragtesten, kommerziell erfolgreichsten Genres – und ließen EDM und Pop hinter sich. Aus diesem Grund ist es an der Zeit, uns den wirklich besten, wichtigsten und einflussreichsten Rap- und Hip-Hop-Songs der Jahre 2010 bis 2019 zu widmen. 
Die Frage nach dem besten Hip-Hop-Song fällt allein deshalb schwer, da die Hip-Hop-Künstler ihre Singles in einem Turnus veröffentlichen, den man von anderen Genres und Musikern nicht kennt. In mörderischer Geschwindigkeit werden die (Rap-)Charts wöchentlich von neuen Singles und Veröffentlichungen geflutet.

Der Hip-Hop- und Rap-Erfolg erstreckt sich über die wichtigsten Musik-Märkte der Welt und ist bei Weitem nicht regional begrenzt. Im vergangenen Jahr wurde etwa in den USA erstmals die magische Zahl von einer Billionen Streams geknackt. Wesentlichen Anteil daran hatten die Genres Hip-Hop und Rap. In Deutschland steigt der kommerzielle Erfolg von Hip-Hop ebenso seit Jahren sprunghaft an.
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Rap ist das meistgestreamte Musikgenre
Die besten Rap-Songs des letzten Jahrzehnts

​Allein Capital Bra, Deutschlands erfolgreichster Trap-Rapper, hat 2019 fast 20 Singles veröffentlicht oder sie stiegen als Download in die Hitparaden ein. Der amerikanische Rapper Lil’Wayne konnte sich mit 20 Songs in den US-Charts platzieren – allein 2018. Durch die  Alben werden die Songs zum Download und Streaming bereitgestellt und können sich so in den Hitlisten positionieren.

Unser Ranking der besten Hip-Hops-Songs und erfolgreichsten Rap-Produktionen berücksichtigt aber nicht nur die Jahre 2018 und 2019: Die Liste geht zurück bis ins Jahr 2010 und bezieht alle Arten von Hip-Hop- und Rap-Subgenres ein, die in den 2010ern relevant waren: Gangsta Rap, Latin Trap, Hip Hop Soul, Hip Pop, Jazz-Rap und Drill. 

Die Top-30 Hip-Hop-Songs der 2010er

30. Ne-Yo – Champagne Life (2010)

29. DaBaby – Bop (2019)
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28. Blackbear – Hot girl Bummer  (2019)

27. Dr. Dre & Eminem – I need a doctor (2011)

26. Snoop Dog ft. Wiz Khalifa – Young, wild & free (2011)

25. Drake – Feel no ways  (2016)

24. ASAP Rocky ft. Moby – ASAP forever (2018)

23. Run the Jewels – Legend has it (2016)

22. Beyoncé & Jay-Z – Drunk in love (2013)

21. G Eazy ft. Cardi B – No limit (2017)

Die Top-20 der besten Rap-Songs

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Kendrick Lamar
20. Kendrick Lamar – The heart Pt. 2 (2010)

​Kendrick Lamars zweiter Teil seines „The heart“-Songzyklus, der dem ersten unmittelbar folgte (beide 2010 veröffentlicht). Der Hip-Hopper stand damals am Beginn seiner Karriere und gab mit diesem nachdenklichen, lyrisch starken Song die Richtung für eine grandiose Karriere vor. Hintersinnig und kritisch setzt sich Lamar darin mit Ruhm, dem Preis des kommerziellen Erfolgs und all seinen Kritikern auseinander. 


19. Pop Smoke – Dior (2019)
Anfang 2020 endete das Leben des US-Rappers im Alter von 20 Jahren tragisch. Wie begnadet und hochtalentiert Pop Smoke war beweist er mit „Dior“: ein tief im Brooklyn Drill verhafteter Titel, der sich kurz nach Veröffentlichung zum Soundtrack der „Black Lives Matter“-Bewegung entwickelte.

18. Eminem – Not afraid (2010)
Nach Jahren des Stillstands fand Eminem Ende der 00er- und Anfang der 10er-Jahre zurück zu alter Stärke. Mitverantwortlich dafür war „Not afraid“, ein dringlicher, selbstbewusster Song, in dem Eminem seine Drogensucht thematisiert.

​17. Nicki Minaj – Anaconda (2014)
Nicki Minaj entwickelte sich in den 2010-Jahren zu der gefragtesten Feature-Künstlerin in Pop- und Hip-Hop-Produktionen. Wie gut sie es allein kann beweist sie mit Tracks wie "Anaconda", einer schlüpfrigen, aber dennoch hochintelligenten Hardcore-Rap-Produktion.

16. Rihanna & Drake – Work (2016)
Schon das Intro von „Work“ ist definierend für den Klang und die Sinnlichkeit im R’n’B und (tropisch) angehauchten Reggae-Pop der Dekade. Vordergründig geht es um Arbeit und Geld, subtil aber singen/rappen Rihanna und Drake über die Fragilität von Beziehungen.

15. Chance The Rapper – Juice (2013)
Lässig-verspieltes und abgeklärtes Beispiel für einen makellosen Jazz-Rap-Song. Nicht einmal 20 Jahre alt war Kritikerliebling Chance The Rapper bei dieser Veröffentlichung – der besten des Meisterwerk-Albums „Acid Rap“.

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Quelle: Roc Nation
14. Kanye West – Mercy (2012)
Keine Liste der besten Hip-Hop- und Rap-Songs des Jahrzehnts ohne den selbsternannten Rap-Gott Kanye  West. „Mercy“ lebt vom Sample des Dancehall-Songs "Dust a Sound Boy" und besticht durch kluge Lyrics sowie eine herausstechende Hook.

13. ASAP Ferg – Plain Jane (2017)
Zweifelslos eine der stärksten, einflussreichsten Hip-Hop-Singles der jüngeren Vergangenheit: Der New Yorker Produzent und Rapper ASAP Ferg sprechsingt sich durch ein flirrendes, von einem schnörkellosen Beat angetriebenes Hip-Hop-Statement.

12. Post Malone – Rockstar (2017)
Auf Post Malone können sich Trap-, Rap- und Pop-Fans gleichermaßen einigen. Warum das so ist, beweist sein 2017er-Welthit „Rockstar“, einer ehrlichen, beachtlich eingängigen Abrechnung mit einem Leben im Rampenlicht.

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Quelle: Rostrum / Atlantic
11. Wiz Khalifa – Black and yellow (2010)
2010 leitete Wiz Khalifa das (Rap-) Jahrzehnt mit diesem Song ein, der schon jetzt als Hip-Hop-Klassiker gilt. Eine mitreißende, leidenschaftliche musikalische Liebeserklärung an Khalifas Heimatstadt Pittsburgh.

10. Juice Wrld – Lucid Dreams (2017)
Schon das Intro ist schwermütig und stimmungsvoll – Juice Wrld beruft sich hier auf das Gitarrenriff von Stings „Shape of my heart“, das „Lucid Dreams“ bis zum Ende trägt. Ein nachdenklicher, mit einem pulsierenden Bass unterlegter Trap-Song des 2019 verstorbenen Künstlers. Auf Youtube anhören
9. Macklemore & Ryan Lewis – Thrift Shop (2012)
Von 2011 bis 2013 in Sachen Alternative Hip-Hop das Maß aller Dinge: Das Hip-Hop-Duo Macklemore & Ryan Lewis. Die sich selbst nicht allzu ernst nehmende, augenzwinkernde Liebeserklärung an die Second-Hand-Kultur, „Thrift Shop“, definierte die Untergattung des Comedy-Rap und bringt noch heute jede (U-30-)Party zum Überkochen. Auf Youtube anhören

8. Travis Scott – Highest in the room (2019)
Kritiker warfen Travis Scott mit „Highest in the room“ und der Abkehr von früheren psychedelischen Experimenten eine Anbiederung an den Mainstream vor. In Wahrheit aber gelang ihm mit diesem Stück eine der berauschendsten Hip-Hop-Singles 2019, die von einer pluckernden Akustikgitarre und dem stimmigen Drum-Pattern lebt. Auf Youtube anhören

7. Jay-Z & Kanye West – Ni**as in Paris (2011)
Eine die frühen 10er-Jahre definierende, meisterhaft produzierte und hitzige Hip-Hop-Hymne und gleichzeitig das lang erwartete Aufeinandertreffen der Selfmade-Milliardäre und kultisch verehrten Rap-Unternehmer West und Jay-Z. Auf Youtube anhören

6. Cardi B – Bodak Yellow (2017)
Der erste Chart-Erfolg der New Yorkerin Card B. nahm den Sound vorweg, der die Musikerin und TV-Personality zur erfolgreichsten Rapperin der Gegenwart machen sollte. Selbstsichere Vibes und explizite Lyrics treffen auf Minimalismus und synthetische Beats. ​Auf Youtube anhören
5. Tyga ft. Offset – Taste (2019)
Tyga war bereits zehn Jahre im Geschäft, als ihm mit „Taste“ doch noch der ersehnte Welthit gelang, der die Top-Ten in GB und den USA knackte. Ein reduziert-verknappter und dennoch rhythmisch ausgefeilter Song, dessen Besonderheit das 20-sekündige Outro ist, das „Taste“ episch ausklingen lässt. Auf Youtube anhören

4. Megan Thee Stallion ft. Ty Dolla Sign – Hot girl summer (2019)
Ein illustres Treffen der Hip-Hop-Jahrhunderttalente. Megan Thee Stallion, Nicki Minaj und Ty Dolla Sign harmonieren herausragend und verwandeln „Hot girl summer“ in einen süchtig machenden, sinnlich-entspannten Song. ​Auf Youtube anhören

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Quelle: 300
3. Drake – Hotline Bling (2015)
Als prägendster Rapper der 2010er darf Drake nicht in den Top-Ten der besten Hip-Hop-Songs fehlen. Der internationale Megaseller „Hotline Bling“ ist ein Schlüsseltrack auf Drakes großartigem Album „Views“ und überzeugt durch sein ausgewogenes Miteinander aus melodischem Refrain, aufrechten Lyrics und zugänglichem R’n’B-Pop. Auf Youtube anhören

2. A$AP Ferg– Work (2014)
Dramatischer kann man nicht in einen Song einsteigen. A$AP Ferg nutzt verfremdete Stimmen, Effekte, Tempowechsel, Echos und unheilvolle Laute, um diese düstere Stimmung bis zum Ende durchzuziehen. Der Chart-Erfolg blieb diesem bedrohlichen Song (vielleicht gerade deshalb) verwehrt - er ist schlicht nicht massentauglich genug. Dafür umso mutiger und couragierter. Auf Youtube anhören

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1. Lizzo – Truth hurts (2019)
Ein simples aber sich fies im Gehörgang festsetzendes Piano-Thema, ein paar Hi-Hats und die Handclaps vor dem Refrain: mehr braucht es nicht für den besten Hip-Hop-Song der letzten Dekade. Lizzo zelebriert selbstbewussten, feministischen, aufrichtigen  Hip-Pop, der das Ende einer Liebesbeziehung als Neustart feiert – anstatt in Trauer und Depression zu verfallen. Auf Youtube anhören
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Quelle: Atlantic
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Bildquellenangaben:
Kendrick Lamar 2017, photo Kenny Sun. CC-Lizenz, Wikimedia
Link: https://en.wikipedia.org/wiki/Kendrick_Lamar#/media/File:Kendrick_Lamar-_The_DAMN._
Tour_@_TD_Garden_(Boston,_MA)_(36059988466).jpg





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11/10/2020 4 Kommentare

Die 30 besten Singles 2020

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Trap, (Straßen-) Rap und Hip Hop beherrschten die internationalen Charts auch 2020 wieder. Hierzulande waren es (wie schon 2018 und 2019) vor allem die deutschen Cloud-Rapper (Apache 207, Capital / Joker Bra, Bonez MC, RIN, Bausa u.a.), die die Hitlisten dominierten: ob bei Spotify, die Single- oder Airplay-Charts.

Capital, Apache & Co. öffnen sich dem Pop

Zu beobachten war, dass Künstler wie Apache, Kool Savas, Kontra K oder Loredana zunehmend poppiger, einprägsamer und melodischer wurden – und sich in der Folge auch Pop-Hörer auf Songs wie „2012“, „Boot“ oder „Bläulich“ einigen konnten. Es erschienen 2020 aber auch einige aufstrebende US- und britische Hip-Hopper sowie R’n’B-Musiker auf der Bildfläche, die in ihren Songs Rap mit melodiösen Refrains und Pop-Attitüde verschmolzen. Etwa die Singles „Lemonde“ (Internet Money), „Rockstar“ (Roddy Ricch) und natürlich der Überhit „Mood“ von 24kGoldn.
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Rap und Hip-Hop dominieren

Dominierende Popkünstler und alte (Rock-)Helden

Darüber hinaus waren junge Pop-Sängerinen und -Sänger omnipräsent. An Justin Bieber („Intentions“, „Yummy“, „Stuck with u“) kam man 2020 kaum vorbei, ebenso wenig an den „verlässlichen Konstanten“ Ariana Grande und Dua Lipa. Grande toppte in diesem Jahr drei Mal (!) die US-Charts, Lipa gelangen drei Top-Ten-Platzierungen in GB. Der Hörfunk-Liebling des Jahres war Ava Max, die einem mit ihren anschmiegsamen, harmlosen Wohlfühl-Pop-Songs beständig aus dem Radio entgegenschallte.
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Brian Johnson (AC/DC)
2020 war aber auch das Jahr, in dem einige der (noch lebenden) altgedienten Helden des Rock, Blues, Alternative und Folk ein Comeback wagten. Ob Bruce Springsteen, Deep Purple, Bob Dylan, The Rolling Stones, AC/DC, die Gorillaz oder Bon Jovi:

Sie allen überraschten mit richtig guten, hochwertigen Alben oder Singles, die 2020 insgesamt zu einem abwechslungsreichen, vielseitigen Musik-Jahr machten. 

Die 30 besten Singles 2020

30. Trevor Daniel & Selena Gomez – Past life

29. Ava Max – Who‘s laughing now

28. Khalid – Know your worth 

27. Sia & David Guetta – Let’s love

26. Ariana Grande & Justin Bieber– Stuck with u

25. AC/DC – Shot in the Dark

24. BTS – Dynamite

23. Regard – Secrets

22. Powfu – Death Bed (Coffee for your head)

21. Internet Money – Lemonade

Hits 2020: Die Plätze 20 bis 1 der besten Singles des Jahres

20. Joel Corry ft. MNEK– Head and Heart
Hätte es in diesem Jahr die Corona-Pandemie nicht gegeben – diese unvergleichliche, irgendwo zwischen House, Dance und Electronica angesiedelte Gute-Laune-Nummer wäre ein Stammgast in den Clubs gewesen.



19. Surf Mesa – Ily (i love you baby)
Einer der lässigsten Songs des Jahres. Der erst 20-jährige Musikproduzent Powell Aguirre nahm sich den angestaubten Oldie „Can’t take my eyes off you“ vor und hüllte ihn in ein gechilltes Electronic-Gewand.

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18. Pop Smoke – What you know bout love
Ihm stand eine große Karriere als Rap-Star bevor. Doch Pop Smoke wurde Anfang 2020 im Alter von nur 20 Jahren erschossen. Wie talentiert er war zeigt „What you…“: ein brillant produzierter Soul-Pop-Drill-Mix.



17. DaBaby & Roddy Ricch – Rockstar
Roddy Ricch war der kommerziell erfolgreichste Black-Music-Künstler und Hip-Hopper in 2020. Sein Meisterstück ist „Rockstar“, ein dringlicher und fiebriger, in Kooperation mit DaBay produzierter Rap-Song.
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"Rockstar" von Roddy Ricch

​16. Tate MacRae – You broke me first
Einer der großen Überraschungshits. Tate McRae (erst 17 Jahre alt) gelang eine der fragilsten, emotionalsten Pop-Balladen in jüngster Zeit, angesiedelt zwischen Colbie Caillat, Halsey und Gnash.


15. Megan Thee Stallion – Savage
Megan Thee Stallions Album „Suga“ steht in vielen Bestenlisten der wichtigste und stärksten Alben des Musikjahres ganz oben. Zu Recht. Ein Schlüsseltrack ist das Hip-Hop-Manifest „Savage“, bei dem Beyoncé aushalf.
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14. Cardi B ft. Megan Thee Stallion – WAP
Harter Hip-Hop trifft auf Dirty Rap. DER Sexpositivy-Soundtrack der Saison, in dem Cardi B verdeutlicht, wieso sie in den USA zu den populärsten Musikerinnen zählt: „WAP“ vereint Botschaft mit heavy Punchlines, Mut und Ausdruck.



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"Secrets" von Regard
13. Regard – Secrets
„Secrets“ stand ein wenig im Schatten des Regard-Erfolgs „Ride it“, erweist sich aber als nicht minder hip, geschmeidig und housig. „Secrets“ ist ein wattebauschiger Deep-House-Pop-Hybrid, der süchtig macht.
 

12. Blackbear ft. Machine Gun Kelly – My ex‘s best friend
„My ex…“ bringt das Genre des Rap-Rock zurück in den Mainstream. Und das Beste aus beiden Welten zusammen: den Soul von Blackbear und den Pop-Punk von Machine Gun Kelly.


11. Billie Eilish – No time to die
Wie schon bei ihrem internationalen Megaseller „Everything I wanted“ zeigt sich Düster- und Experimental-Pop-Wunderkind Eilish auf dem Titelsong des neuen 007-Films empfindsam, zart und ätherisch.
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10. Taylor Swift – Cardigan
Swifts endgültige Wandlung von der Kommerz-Pop-Prinzessin zur ernst zu nehmenden Singer-Songwriterin stand der 31-jährigen gut zu Gesicht. „Cardigan“ vermählte auf meisterliche Weise Pop mit Folk und Soft-Rock. Auf Youtube anhören


9. Grimes feat. i_o – Violence
Electronic, Art und Dream Pop bringt die 32-jährige Produzentin und Sängerin Grimes auf ihrem Album „Miss Anthropocene“ zusammen. Bester Track: das zerbrechliche, hochemotional-verträumte „Violence“. Auf Youtube anhören
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8. Rolling Stones – Living in a Ghost Town
52 Jahre vergingen, ehe die Stones nach „Jumpin‘ Jack Flash“ mit ihrer Lockdown-Hymne „Living…“ wieder die Nummer Enis hierzulande wurden. Ein Reggae-beeinflusster, schnörkelloser Stones-Hit mit hintersinnigen Lyrics. ​Auf Youtube anhören


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"Living in a Ghost Town"
7. Lucky Luke – Cooler than me
Der litauische Musikproduzent Lucky Luke wurde mit seinem EDM-Monster „Cooler than me“ im Sommer 2020 Airplay-Dauergast. Verdientermaßen. „Cooler than me“ ist einer der pulsierendsten Dance-Tracks seit langem. ​Auf Youtube anhören


6. Drake & Lil Durk – Laugh now cry later
Rap-Messias Drake war 2020 mit "Tooside Slide" (omni)präsenter, aber sein im Sommer veröffentlichtes „Low now cry later“ ist der bessere Song: lässige Beats, entspannt und voller Zitate. Auf Youtube anhören


5. Charlie XCX – Party 4 u
Das britische Multitalent Charlie XCX würzt auf ihrem fast 5-minütigem Epos „Party 4 u“ experimentellen Pop mit Wave, Alternative und Synthie-Elementen. Ein bedrückendes, schwermütiges Meisterwerk. Auf Youtube anhören



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Timo Piontek aka Purple Disco Machine
4. Purple Disco Machine – Hypnotized
Ob Spotify-Streamer, Radiomacher, (Home-)DJs oder Musikkritiker – Sie alle konnten sich 2020 auf diesen unfassbar eingängigen, geschmeidigen Disco-House-Song einigen, mit welchem dem Dresdener Tino Piontek sogar der Einstieg in die Top-20 gelang. ​Auf ​Youtube anhören
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3. Saint Jhn – Roses (Imanbek Remix)
Treibend, aggressiv, hämmernd – Produzent Imanbek und Rapper Saint Jhn kreierten einen unvergleichlichen Brachial-Slap-House-Hit, der in zehn Jahren als großer EDM- und Dance-Klassiker gelten wird. Auf Youtube anhören


2. Lady Gaga – Stupid Love
Die Rückkehr zu ihren Elektro-Dance-Wurzeln aus guten alten „Bad Romance“-Tagen der späten 00er stand der Grande Dame des modernen Synthie-Pop großartig zu Gesicht. Ein tanzbarer, schweißtreibender, von rasanten Beats angetriebener Megahit. Auf Youtube anhören
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1. Dua Lipa – Don't start now
Dua Lipa war 2020 das Maß aller Dinge – und sie dominierte mit ihren Single-Auskopplungen ihres Erfolgsalbum „Future Nostalgia“ die (Streaming- und Single-) Charts. Auf „Don’t start now“ verschmelzen Dua Lipas prägnant-sinnliche Stimme mit einem Jahrhundertrefrain, Nu-Disco-Reminiszenzen sowie druckvollen Synthie- und R’n’B-Elementen. Auf Youtube anhören
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"Don't start now" von Dua Lipa
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Bildquellenangaben:
Brian Johnson/AC DC live, 23.11.2008 in St. Paul, photo by Matt Becker, CC-Lizenz, Wikimedia
Link: https://en.wikipedia.org/wiki/AC/DC#/media/File:Brian_Johnson.jpg

Rollings Stones 2008, Berlinale Filmfestival, photo by Mario Escherle, CC-Lizenz, Wikimedia
Link:
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Rolling_Stones#/media/File:Rolling_Stones_Berlinale_Filmfestspiele_2008_Berlin.jpg

CD-Cover: Dua Lipa (Warner), Purple Disco Machine (Kitball Records), Regard (Ministry of Sound), Roddy Ricch (Atlanta)



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9/5/2020 5 Kommentare

Die 30 besten NDW-Songs aller Zeiten

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"99 Luftballons", "Skandal im Sperrbezirk", "Carbonara" oder "Blaue Augen" - die Hits und Lieder der Neuen Deutschen Welle kennt jeder und sie sind noch heute Bestandteil jeder 80er-Jahre-Party. Dieses Ranking präsentiert die 30 besten, einflussreichsten Songs der NDW. Einer musikalischen Strömung, die Anfang der 80er-Jahre die Charts bestimmte.

Die Neue Deutsche Welle hat ihren Ursprung in den späten 70er-Jahren, als Underground-/Punk-Bands wie DAF, Abwärts oder Der Plan mit minimalistischen Klängen und deutschen Texten das Interesse von Plattenfirmen weckten. Ab 1980 entwickelten Gruppen wie Spliff, Extrabreit und Ideal diese Sounds weiter  - indem sie der Musik eine massentauglichere und zugänglichere Note verliehen, nicht zuletzt durch den verstärkten Einsatz akustischer Instrumente. 1981 fanden sich Songs wie "Dreiklangsdimensionen" oder "Eiszeit" plötzlich in den Top 20 wieder.


Musik der 80er: Höhepunkt der NDW

Den kommerziellen Höhepunkt erreichte die Neue Deutsche Welle 1982/83. Plötzlich gelangten deutsche Interpreten wie Nena oder Falco nicht nur auf Platz 1 der deutschen Charts - auch international kamen erstmals deutschsprachige Songs nach ganz oben. Die erfolgreichsten: "99 Red Balloons", "Major Tom (Coming Home)" und "Da Da Da ". Da nun immer mehr Formationen versuchten, mit deutscher, frecher (und einer sich an den Grenzen zum Schlager-Kitsch befindlichen) Musik Erfolg zu haben, kam es jedoch bald zu einer Übersättigung des Marktes. Der Erfolg ließ nach und mit ihm endete spätestens 1985 die Phase der Neue Deutsche Welle. Dennoch gab es bis in die späten 80er-Jahre vereinzelte Nachzügler und Profiteure der NDW (EAV, Paso Doble, Die Ärzte, Grönemeyer), die Hits erzielten konnten. 

In unserer Liste der besten und nachhaltigsten NDW-Hits und Klassiker der Neuen Deutschen Welle finden all diese Künstler und Strömungen Berücksichtigung. 

Die 30 besten Songs der Neuen Deutschen Welle

30. Erste Allgemeine Verunsicherung - Ba-Ba-Banküberfall (1985, Top-Charts-Position D: #7)

29. UKW – Sommersprossen (1982, D: #5) 

28. Münchener Freiheit – Tausendmal du (1986, D: #9)

27. Spliff – Déjà Vu  (1982, D: #36)

26. Ideal – Blaue Augen (1982, D: #48)

25. Clowns und Helden – Ich liebe dich (1987, D: #4))

24. Rio Reiser – König von Deutschland (1986)

23. Trio – Anna (1982,  D: #3)

22. Fehlfarben - Ein Jahr es geht voran (1982, D: #22)

21. Palais Schaumburg – Ich baue eine neue Stadt (1981) 

80er-Kult, Schlager, Punk: Die Plätze 20 bis 1 der besten NDW-Hits

​20. Extrabreit - Flieger, grüß mir die Sonne (1980) 
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Quelle: Metronome
Die Hagener Gruppe Extrabreit verwandelte das populäre "Fliegerlied" von Hans Albers aus den 30er-Jahren in einen energiegeladenen, frechen und selbstbewussten Punk-/Deutschrock-Mix. Nach sieben Sekunden ist es erstmals zu hören: Eines der bekanntesten Gitarren-Riffs der gesamten Neuen Deutschen Welle. Und apropos Gitarre: Das Solo in der Mitte des Liedes bewies, dass das klassische Rock-Instrument durchaus auch zur (in vielen Fällen) poppigen, keyboardlastigen NDW passte.
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19. DAF - Der Räuber und der Prinz (1981)
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Quelle: Virgin
Mit dem minimalistischen, epischen Intro (erst nach fast 50 Sekunden setzt der Gesang von Gabi Delgado-Lopez ein) und den Kinderlied-ähnlichen, verspielten Klängen sowie Melodien, kommt einem bei "Der Räuber und der Prinz" sofort Kraftwerk in den Sinn. Doch die Wuppertaler Electro-Punks waren natürlich wesentlich düsterer und unheilvoller als ihre Düsseldorfer Kollegen. Und: Sie führten repetitiven Gesang und ​synthie-poppige Elemente in die NDW ein. Die irrlichtende, verstörende Seite der bunten Neuen Deutschen Welle. 
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18. Frl. Menke - Tretboot in Seenot (1983, D: #24)
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Quelle: Polydor
Mit drei Top-40-Hits zwischen Mai 1982 und Frühling 1983 gehörte die Hamburgerin Frl. Menke (gebürtig: Franziska Menke) ein Jahr lang zu den erfolgreichsten NDW-Sängerinnen. Mit "Tretboot in Seenot" präsentiert sie ihr Pop-Schlager-Glanzstück: Ein sich selbst nicht zu ernst nehmender, spaßiger und eingängiger Song, dessen Titel in die Popkultur einging. Denn bis heute findet der Ausspruch "Tretboot in Seenot" Verwendung in Werbetexten, -kampagnen, Filmen und Zeitungsartikeln auch abseits der Musikwelt.
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17. Geier Sturzflug - Pure Lust am Leben (1984, D: #40)
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Quelle: Ariola
Keine Fastnachts- und Aprés-Ski-Party ohne diesen Song. Geier Sturzflugs unvergängliches Hohelied auf das Recht auf individuelles Lebensglück trotz aller Sorgen und Widrigkeiten im Leben.  "Pure Lust am Leben" stand lange im Schatten der großen Geier-Sturzflug-Hits ("Bruttosozialprodukt", "Besuchen Sie Europa"), erweist sich mit seinem beschwingten Refrain, der fast provozierenden Einfachheit und dem augenzwinkernden Text aber als der eigentliche Höhepunkt im Band-Katalog.
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16. Nena - Leuchtturm (1983, D: #2)
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Quelle: Epic
Mit fast 15 Top-Ten-Singles und über 25 Millionen verkauften Alben ist Nena nicht nur die erfolgreichste Künstlerin der Neuen Deutschen Welle - sie zählt zu den populärsten, prägenden deutsche Sängerinnen überhaupt. Mit "Leuchtturm" gelang ihr eine herausragend produzierte, einnehmende Liebeserklärung an zwischenmenschliche Bindungen (vor allem Liebesbeziehungen), verpackt in metaphorische Ausdruckweisen und anspielungsreichen Textpassagen. Und sobald das zum Mitsingen einladende "Ah ah ah, ah ah ah, ah ah ah" erstmals erklingt, verkommt "Leuchtturm" endgültig zur anschmiegsamen Schunkel-Hymne. 
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15. Joachim Witt - Goldener Reiter  (1981, D: #2) 
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Quelle: Warner Elektra
Vordergründig geht es in Joachim Witts viereinhalb Minuten langem NDW-Klassiker um einen psychisch kranken, sich auf dem Weg in eine Anstalt befindlichen Mann. Eigentlich aber beschreibt Witt, der in späteren Jahren zur Ikone der Neuen Deutschen Härte wurde, Verschwendungssucht, Geldgier und kapitalistische Strukturen. Musikalisch bewegt sich "Goldener Reiter" zwischen fiebrigem Synthie-Pop, Schlager und gediegenem Elektro-Rock.
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14. Herbert Grönemeyer - Flugzeuge im Bauch (1984, D: #44)
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Quelle: Electrola
Nicht nur die stärkste, nachdrücklichste Ballade auf Grönemeyers Erfolgs-Album "4630 Bochum", sondern auch im kompletten Schaffen des Sängers und Songschreibers. Thematisch befasst sich der Song mit einer in die Brüche gegangenen Beziehung zu einem geliebten Menschen. Grönemeyer findet für dieses Gefühl des Schmerzes genau die richtigen, ergreifenden Worten - und vermittelt die Ohnmacht mittels beklemmender, unendlich schwermütiger Klänge.
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13. Steinwolke - Katharine, Katharine (1983, D: #21)
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Quelle: EMI Electrola
Der (kommerzielle) Höhepunkt der Neue Deutsche Welle war quasi schon überschritten, als die Rottweiler Band Steinwolke Ende 1983 mit "Katharine, Katharine" ein vor Übermut übersprudelndes, lebensbejahendes und temporeiches Pop-Rock-Stück veröffentlichte, das sich in Windeseile zu einem Kultpartysong entwickelte. Besonders prägnant: die kurzen Saxofon-Parts im Refrain und das  einprägsame E-Gitarren-Intro. Die im Folk- und Country-Rock gelegenen Wurzeln der Kombo sind unüberhörbar.
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​12. Paso Doble - Computerliebe (1985, D: #15)
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Quelle: WEA
Einer der allerletzten Hits der Neuen Deutschen Welle, die bei Entstehung dieser melancholischen Produktion (Mitte 1984) freilich längst nicht mehr "neu" war. Dennoch war es frisch zu hören und mutig, dass eine Band - erstmals nach Kraftwerk und DAF - wieder unüberhörbare elektronische, kühl-synthetische Sounds und technoide Elemente in ihre Lieder einwob. Und damit Erfolg hatte. "Computerliebe" ist das "Let it be" der NDW: Schwelgerisch, emotional, expressiv.
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11. DÖF - Codo (1983, D: #1)
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Quelle: WEA
"Und ich düse, düse, düse, düse im Sausesch" - die erste Refrainzeile des Elektro- / Wave- und Pop-Hybriden "Codo" kann noch heute jeder mitsingen. Der Nummer-Eins-Hit zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Songs der NDW sowie deutschen Liedern der 80er im Allgemeinen. Zurückzuführen ist das auf die von Bowies "Space Oddity" beeinflusste Sci-Fi- und Weltraum-Metaphorik, dem simplen aber doch so zugänglichen Refrain ("beeinflusst" von Gerd Christians Schlager "Küss mich und lieb' mich") und der frostig-sterilen Grundstimmung, der man sich nicht entziehen kann. 
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10. Nickerbocker & Biene - Hallo Klaus (1982, D: #6)
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Quelle: Fiesta Records
Entweder man hasst oder man liebt diesen bajuwarischen Alpen-Schunkler, der wohl nur dank der gerade so angesagten deutschsprachigen Popmusik zu Beginn der 80er-Jahre so erfolgreich werden konnte. Der Wiener Komponist Nikolaus Kalita (der musikalische Kopf hinter Nickerbocker & Biene) kreierte mit seinem Mix aus Schlager und Pop dennoch einen unwiderstehlichen, charmanten und von einer dominanten Gitarre angetriebenen Song, der bewies: ein zünftig-deftiger,  bayerischer Dialekt kann im Pop durchaus funktionieren.
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9. Peter Schilling - Major Tom (1982, D: #1)
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Quelle: Elektra
​Der beste, leidenschaftlichste deutschsprachige "Space"-Pop-Song der 80er stammt vom Stuttgarter Sänger und Komponisten Peter Schilling, der gleich mit seiner Debüt-Single die allerhöchsten Charts-Sphären erreichte: Um den Jahreswechsel 82/83 hielt sich "Major Tom" ganze acht Wochen an der Spitze der Hitparade. Ein Jahr später gelang Schilling mit einer englischen Version seines melodramatischen Songs sogar ein Hit in GB (#14). Eine packende, dringliche Weltraum-Ballade mit unvergleichlichem Refrain.
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8. Herwig Mitteregger – Immer mehr (1985, D: #46)
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Quelle: Col
​​Der Österreicher Mitteregger wurde als Solo-Künstler oft unterschätzt. Dabei handelt es sich bei ihm um einen ausgezeichneten Schlagzeuger und klugen Texter mit einem Talent für ebenso rhythmusbasierte wie eingängige Kompositionen. All das bringt das ehemalige Mitglied der Nina Hagen Band und Spliff ("Carbonara") bei seiner erfolgreichsten Solo-Single zusammen: "Immer mehr" ist ein charmanter, harmonischer kleiner Pop-Song, dessen Drum-Intro an Phil Collins kraftvolles Schlagzeugspiel in Anni Frids Hit "There's something goin' on" erinnert. 
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7. Grauzone - Eisbär (1981, D: #12)
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Quelle: Wrwtfww Records
"Ich möchte ein Eisbär sein, im kalten Polar. Dann müsste ich nicht mehr schrein, alles wär so klar" - die Lyrics von Grauzones 81er-NDW-Meilenstein sind (auf den ersten Blick) sinnbefreit. Doch subtil beschwören die Schweizer mit diesem Lied das Lebensgefühl vieler - vor allem junger - Menschen zu Beginn der 80er: Die drohende Gefahr eines Nuklearkriegs, der Ost-West-Konflikt, steigende Arbeitslosigkeit und eine oftmals fehlende (berufliche) Perspektive. Das von Angst und Unsicherheit bestimmte Klima manifestiert sich in der düsteren, kühl-sterilen Stimmung dieses vom Post-Punk geprägten und mit allerlei schrillen Klängen sowie verzerrten, experimentellen Sounds gespickten Lieds.
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6. Kraftwerk - Das Model (1982, D: #7)
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Quelle: Kling Klang / EMI
Ursprünglich Teil des 78er-Kraftwerk-Meisterwerks "Die Mensch-Maschine", wurde "Das Model" erst drei Jahre später - auf dem Höhepunkte der Synthie-/Wave-Bewegung - zum großen Hit. Es war zugleich die Hochphase der Neuen Deutschen Welle und der Mainstream schien reif für das eingängigste, massentauglichste Lied im Gesamtkatalog der Klangkünstler und Maschinen-Futuristen. "Das Model" ist ein industrielles, verspieltes Electronica-Avantgarade-Gesamtkunstwerk, womit Kraftwerk bis auf auf die Pole-Position der britischen  Charts vordrangen.
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5. Hubert Kah - Rosemarie (1982, D: #3)
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Quelle: Polydor
Mit einem reduzierten Mix aus E-Gitarre und Synthesizer leitet Hubert Kah seine, nur 94 BPM schnelle aber dennoch ungehörig tanzbare und pulsierende  "Rosemarie" ein. Ab 1.20 min. nimmt das Stück mit Einsatz der Drum-Machine dann nochmals gehörig an Fahrt auf. Anfang 1982 veröffentlicht, ist der Song unüberhörbar vom kühl-maschinellen Charakter von Elektro-Pop-Bands wie der Human League oder Ultravox beeinflusst und entfernt sich musikalisch weit von vielen anderen, eher bunt-fröhlichen, an den deutschen Schlager angelehnten NDW-Hits jener Zeit. 
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4. Ideal - Eiszeit (1981, D: #16)
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Quelle: Warner
Die West-Berliner Ideal um Sängerin und Songschreiberin Annette Humpe existierte nur drei Jahre (1980 - 1983), in dieser Zeit aber gehörte die tief im (Post-)Punk verwurzelte Gruppe zu den wichtigsten deutschen Gruppen. Warum das so war, das belegt der Top-20-Hit "Eiszeit" nachhaltig: Energetisch und druckvoll liefern Ideal einen bewusst unperfekt  produzierten, rotzigen Pop-Song,  ausgestattet mit einem dramaturgisch intelligenten Wechsel aus gesungenen und gesprochenen Passagen. Humpes unnahbarer Gestus und provozierender Look im Video zur Single ging in die NDW-Geschichte ein.
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3. Die Ärzte - Zu Spät (1985)
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Quelle: CBS
Bevor die Ärzte ab den 90er-Jahren mit härterem Alternative- und Deutsch-Rock sowie Fun-Pop Erfolge hatten ("Schrei nach Liebe", "Männer sind Schweine"), gehörten sie in den mittleren 80er-Jahren zur Speerspitze des deutschen Punk- und Ska-Rock. Die Lieder ihres Debütalbums sind dabei noch unüberhörbar von der bereits verstummten Neuen Deutschen Welle geprägt. Eines der besten Stücke: "Zu spät", das von einem einprägsamen Gitarren-Thema getragen wird (gleich im Intro zu hören) und mit seinen bemerkenswerten Tempo- und Stimmungswechseln die hohen musikalischen Fähigkeiten von Bela, Farin & Co. beweist.
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2. Falco – Der Kommissar (1982, D: #1)
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Quelle: A & M
Gewissermaßen der erste deutschsprachige Rap-Song der Geschichte, der bis heute auf keiner 80er- und NDW-Party fehlen darf. "Der Kommissar" ist stark von Funk-Rock und Black-Music-Künstlern wie Wild Cherry, Rick James sowie den Ohio Players beeinflusst - und macht daraus auch keinen einen Hehl. Falco, der hier gekonnt sein Wiener Schmäh mit Hochdeutsch mixt, zeigte sich bereits im Video als gelackter, exzentrischer Hedonist. Und für genau diesen Lebensstil (Genuss und Lust als oberste Maxime) lieferte er mit "Der Kommissar" den passenden Soundtrack: cool, elegant und funky. 
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1. Nena - Irgendwie, irgendwo, irgendwann (1984, D: #3)
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Quelle: CBS
Unzählige Male gecovert, u.a. in den frühen 2000ern von Max Raabe, und ausgestattet mit Songzeilen für die Ewigkeit ("Im Sturz durch Zeit und Raum erwacht aus einem Traum"): Mit "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" schuf Nena einen mitreißenden, aufwühlenden Power-Pop-Song und einen der letzten klassischen Hits der Neuen Deutschen Welle, die um 1984/85 endgültig zu Ende ging. Dass das Lied weit besser gealtert ist als etwa das nach wie vor omnipräsente "99 Luftballons" ist unter anderem dem poetischen, vom Kalten Krieg beeinflussten Text und den unangepassten Strophen zu verdanken, die in den packenden, schweißtreibenden Refrain münden. 
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7/12/2020 5 Kommentare

Die 30 besten Synthie-Pop-Songs aller Zeiten

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Synthie-Pop, Elektro-Pop, Techno-Pop - es gibt viele Namen für jene Art von Popmusik, die mittels elektronischer Instrumente erzeugt wird. Ein Genre, das den Sound, Stil und die Ästhetik von (Pop-)Musik nachhaltig veränderte. 

Bereits die (deutschen) Krautrock-Bands der späten 60er-Jahre (Faust, Neu!, Guru Guru, Can usw.) experimentierten mit Synthesizern und erzeugten elektronische Klanglandschaften. Zu jener Zeit war diese Musik - für den Mainstream - jedoch zu experimentell und avantgardistisch und die Instrumente (Synthesizer, Sampler, Vocoder) teuer, schwer sowie wenig kompakt. Das änderte sich allmählich ab den mittleren 70er-Jahren, als die Geräte erschwinglicher und leichter wurden. In Sachen Sound leistete die Düsseldorfer Gruppe Kraftwerk Pionierarbeit. Ihr Meilenstein "Autobahn" (1974) bewies: Elektro-Pop konnte (trotz Monotonie und Kälte) massentauglich und eingängig sein. Kraftwerk beeinflussten mit ihren nachfolgenden Werken die Entwicklung aller elektronischen Musikgenres (House, Techno, Minimal u.a.).

1980 bis 1983: Höhepunkt der Synthie-Ära

Nachdem der Synthesizer auch in anderen Musikrichtungen Einzug hielt (etwa in der Disco-Musik, siehe "I feel love" von Donna Summer) gründeten sich zum Ende des Jahrzehnt und in den frühen 80ern mehr und mehr Synthie-Pop-/New -Wave-Gruppen, von denen einige bis etwa 1983 nicht mehr aus den Charts wegzudenken waren. Der kommerzielle Höhepunkt war erreicht. Zu den  einflussreichsten Bands gehörten New Order, OMD, die Eurythmics, Human League, Depeche Mode und Heaven 17. Die Elektro-Pop-Welle ebbte dann etwas ab, nur um rund zwei Jahre später mit einer zweite Welle an Synth-Pop-Bands erneut für Furore zu sorgen. Dazu zählten die Pet Shop Boys, Propaganda, A-ha, Erasure, Camouflage und Animotion. 

In unserer Liste der besten und nachhaltigsten Synthie- und Elektro-Pop-Songs finden all diese Künstler und Strömungen Berücksichtigung. 

Die 30 besten Synthie- und Elektro-Pop-Songs

​30. Thomas Dolby – She blinded me with science (1982, Top-Charts-Position D: #52)

29. A-ha – Here I stand and face the rain (1985) 

28. Thompson Twins – Doctor! Doctor! (1984, D: #11)

27. Bronski Beat & Marc Almond – I feel love (Medley)  (1985, D: #16)

26. Frankie goes to Hollywood – Welcome to the pleasuredome (1984, D: #4)

25. Duran Duran – Save a prayer (1982)

24. Anne Clark – Self Destruct (1984)

23. Camouflage – The Great Commandment (1987,  D: #14)

22. Eurythmics - Sweet Dreams (are made of this) (1983, D: #4)

21. Kraftwerk – Die Mensch-Maschine (1978) 
20. Simple Minds - New Gold Dream 81-82-83-84 (1982)
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Quelle: Virgin
Ihr fünftes Album, "New Gold Dream", bescherte der schottischen Band Simple Minds mit "Promised you a miracle" (GB: #13) den ersten Single-Hit ihrer Karriere - und mit dem Titelsong einen ihrer stärksten, dringlichsten Songs. "New Gold Dream 81-82-83-84" markierte die endgültige Abkehr vom Post-Punk der frühen Jahre und leitete die Synthie-/Art-Pop-Ära der Gruppe ein. Eine meisterhaft arangierte, stark Pop'n'Wave-orientiere Produktion. So viel besser und weniger pathetisch als alles, was ab 1984 folgen sollte ("Don't you", "All the things she said" u.a.).
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19. Fad Gadget & Einstürzende Neubauten - Collapsing New People (1983)
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Quelle: Mute
Im Vergleich zu vielen Wave-Zeitgenossen gelang dem Briten Frank Tovey aka Fad Gadget nie der Durchbruch. Und das, obwohl er ab 1979 Wegbereiter eines ganzen Genres war und kaum ein anderer (Underground-)Künstler die Gothic-/Elektronik-Szene so stark beeinflusste (Depeche Mode spielten gar 1980 bei ihm im Vorprogramm). Die Industrial-Musiker der Einstürzenden Neubauten erkannten dies und nahmen mit Gadget das atonale, dramatische "Collapsing New People" auf. Das trostlos-düstere Intro nimmt die triste (Weltuntergangs-)Stimmung des Songs vorweg.
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18. M - Pop Muzik (1979, D: #1)
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Quelle: MCA / EMI
Der erste Welthit des langsam aufblühenden Synthie-Pop-Genres: Ein simpler, reduzierter und doch so stimmiger Mix aus Pop, Elektro, (Pub) Rock und New Wave, der noch deutlich von der - abflachenden - Disco-Welle beeinflusst war. Der Text ist ebenso nichtssagend und trivial wie das zugehörige Video, doch das kümmerte niemanden. Schließlich verfügt "Pop Muzik" über diese unverschämt eingängige Melodie und die kluge Dramaturgie. Robin Scott, der Mann hinter dem Musikprojekt "M", orientierte sich am Simplizitäts-Grundsatz von Kraftwerk und kreierte einen der unvergänglichen Klassiker des Genres.
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17. Sigue Sigue Sputnik - Love Missile F1-11 (1986, D: #3)
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Quelle: Parlophone
Einer der besten Synthie-Songs der zweiten, ab 1985 einsetzenden Elektro-Pop-Welle. Vor allem weil er so unangepasst, schräg und herrlich konfus geraten ist. Angereichert mit Echo und diversen, teils undefinierbaren  Sound-Effekten, ist "Love Missile" überraschend tief im Rockabilly und Rock'n'Roll verwurzelt. Und auch optisch waren Sigue Sigue Sputnik alles andere als konventionell: Mit ihrer grellen Schminke und den freizügigen Outfits positionierten sie sich als (homo)erotisches Äquivalent zu den Glam-Metallern Mötley Crüe. 
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16. Ultravox - Sleepwalk (1980)
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Quelle: Chrysalis
Die späteren europäischen Superhits ("Hymn", "Dancing with tears in my eyes") der Gruppe um Sänger und Songwriter Midge Ure lagen noch in weiter Ferne, als Ultravox mit "Sleepwalk" ihre schweißtreibende, pfeilschnelle (168 BPM) Debüt-Single vorlegten. Einer der Schlüsseltracks des Albums "Vienna", in dem es um einen mysteriös-geheimnisvollen Nachtwandler geht, der als umherkriechendes, gebrochenes Wesen ("crumpling and crawling", "helplessly breaking") langsam das Gespür für den eigenen Körper verliert ("spiraling deeper, I can't feel my fingers..."). Morbide und dunkel wie die Nacht.
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15. Spandau Ballet - To cut a long story short (1980)
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Quelle: Chrysalis
1980 war das Jahr der temporeichen, energiegeladenen Pop-Singles (siehe Platz 14). Mitverantwortlich dafür: Spandau Ballet. Bevor die Engländer um den charismatischen Frontmann Tony Hadley ab 1983 zur Speerspitze der Neuromantik-Bewegung wurden, legten sie mit "To cut a long story short" ein lupenreines, mitreißendes New-Wave-Synthie-Meisterwerk vor, das es sogar in die britischen Top-5 schaffte. Dabei bewies die Band Mut und baute in das Stück ebenso intelligente  Tempowechsel wie raffinierte Instrumentalparts (ab 1.35 min.) ein.
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14. OMD - Messages (1980)
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Quelle: Dinidisc
Treibende, zerbrechliche Melodien und tolle Keyboard-Hooks, die sich durchdacht und harmonisch in die Songs einfügen: das zeichnete die Musik von OMD, eine der wichtigsten Bands der Synthie-Hochphase, seit dem ersten Album (1980) aus. "Messages" stammt von jenem, selbstbetitelten Debüt und setzte den Anfangspunkt für eine unnachahmliche Hit-Serie der beiden begnadeten Sound-Tüftler Andy McCluskey und Paul Humphreys: einer Serie von sechs Top-20-Hits in GB in Folge, von 1980 bis 1983.
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13. Propaganda - p:Machinery (1985, D: #26)
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Quelle: ZTT
Hätte sich die Düsseldorfer Band um Sängerin Claudia Brücken 1986 nicht mit ihrer Plattenfirma zerstritten - sie hätte zu einer der großen Elektro-Bands der zweiten Hälfte der 80er-Jahre werden können. So blieb lediglich ein nennenswertes Album ("A Secret Wish"), das jedoch zu den essentiellen des Pop-Jahres 1985 zählt. Auch dank solch futuristischer, industriell anmutender Glanzstücke wie "p:Machinery". Diffenrenziert produziert und technisch vielschichtig. Propaganda verstanden das Genre und hatten die richtigen (Begleit-)Musiker im Studio (Simple Minds, die Krupps).
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12. The Human League - Seconds (1981)
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Quelle: Virgin
Die Mitglieder der aus Sheffield stammenden Formation zählen zu den Vordenkern des synthetischen Pop. 1977 gegründet, experimentierte die Human League bereits mit Sampling, Synthesizer und Sequencer, als dies noch als hoch experimentell galt. Ihrer Zeit voraus waren sie mit ihrem 81er-Album "Dare", das den unkaputtbaren Megahit "Dont you want me" enthält. Viel besser als die kommerzielle Elektro-Pop-Hymne aber ist die B-Seite: "Seconds". Ein verspieltes, selbstbewusstes (der Gesang setzt erst nach knapp einer Minute ein) und von einem makellosen Synthie-Riff angetriebenes Stück. Unverkennbar: der unterkühlte und - nur scheinbar - emotionslose Gesang von Phil Oakey. 
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11. Visage - Fade to grey (1980, D: #1)
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Quelle: Polydor
Visage-Gründer Steve Strange war derart charismatisch und androgyn, das sich sogar David Bowie nicht an ihm satt sehen konnte (Bowies ließ Strange im Video zu "Ashes to Ashes" sogar Major Tom zu Grabe tragen). Und von Visages' pulsierendem, sinnlichem New-Wave-Klassiker  "Fade to grey" konnte im Winter 1980/81 die halbe Welt nicht genug bekommen. Noch heute darf dieses zwischen Ballade und Midtempo angelegte, von Midge Ure mitgeschriebene Lied auf keiner 80er-Jahre-Party fehlen. Die Belgierin Brigitte Arens veredelte es mit ihrem lasziven Sprechgesang auf unnachahmliche Art und das Video prägte Stil sowie Mode einer ganzen Bewegung.
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10. Pet Shop Boys - Suburbia (1986, D: #2)
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Quelle: Parlophone/EMI
Schon immer war es die Spezialität des genialen, aus Chris Lowe und Neil Tennant bestehenden Pop-Duos, messerscharfe, sozialkritische Texte mit majestätischen Refrains und melodischen Keyboard-Riffs zu verschmelzen. Mit "Suburbia", einer ihrer bis heute erfolgreichsten Singles in Deutschland, treiben sie dieses Prinzip auf die Spitze. Ein gesellschaftskritischer, intelligenter Pop-Song, der das Elend und die Armut ("these slums of the future")  in US-amerikanischen Vorstädten musikalisch vor Augen führt. 
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9. Soft Cell - Bedsitter (1981)
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Quelle: Some Bizarre
Kühle elektronische Klänge, schnörkellose Beats und sexuell aufgeladene Texte, die von Zwergen, ausschweifenden Party-Nächten und verflossenen Liebhabern handeln - dies alles zeichnete das Debütwerk von Soft Cell, "Non-stop Erotic Cabaret" (1981), aus. Es handelt sich um eines der besten Electronic-Pop-Alben aller Zeit und enthält mit "Bedsitter" einen der denkwürdigsten Titel jener Ära: eine das spätere Subgenre "Minimal-Synth" vorwegnehmende, schwüle und für die Tanzflächen konzipierte Single über das Alleinsein nach dem Exzess - nach der wilden, hedonistischen und unbeschwerten Zeit der Jugend.
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8. Animotion - I engineer (1986, D: #2)
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Quelle: Mercury
Für zwei Jahre, von 1984 bis 1986, sorgte die aus Los Angeles stammende New-Wave-Synthie-Band Animotion in der Musikwelt für mächtig Furore. Das lag vor allem an ihrem internationalen Erfolgshit "Obsession". Weitaus besser aber ist "I engineer". Ein hintersinniger, aggressiver Song, in dem sich die männliche und weibliche Gesangsstimme kongenial ergänzen. Thematisch prangert die Band mit diesem Lied die Gier der Reichen, Raubtier-Kapitalismus und die Verlogenheit der Chefetagen an - das Stück hat somit bis heute nichts an Aktualität eingebüßt.
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7. Heaven 17 - Let me go (1982)
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Quelle: Virgin Records
"Let me go" war zwar kommerziell ein Flop, künstlerisch aber gehört es zu den nachhaltigsten, bemerkenswertesten Liedern von Heaven 17: ein dramatisches, getragenes Stück, in dem Glenn Gregorys tiefe Stimme besonders eindringlich wirkt. Als äußerst kühn erweist sich der Tempo- und Stimmungs-Bruch nach zwei Minuten - ein dramaturgisch kluger Einschub, der dem Song eine gänzlich neue Richtung verleiht. Oft im Schatten von Depeche Mode und New Order stehend, kann der gewaltige Einfluss von Heaven 17 auf das Genre nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Sheffielder waren politischer und progressiver als die meisten Formationen. 
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6. Tubeway Army - Are "friends" electric? (1979, D: #23)
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Quelle: Beggars Banquet
Im Frühjahr 1979 klang die Zukunft genau so: Bedrohliche Synthesizer, minimalistische Instrumentierung (man hört auch konventionelles Schlagzeug und Bass) sowie clever ineinander verwobene, sich radikal unterscheidende Abschnitte, in denen Gary Numan mal singt, mal spricht. Der androgyne "Musikarbeiter" toppte mit seiner Band Tubeway Army die britischen Charts mit einem brillanten Elektro-Pop-Song, der über keinen "richtigen" Refrain verfügt und sich über fünf Minuten hinzieht. Eine Revolution, denn so etwas gab es in Single-Form in diesem Genre bislang nicht. 
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5. Depeche Mode - Strangelove (Album-Version) (1987, D: #2)
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Quelle: Mute
Die größte Synthie-Band aller Zeiten erreichte mit ihrem sechsten Album "Music for the masses" (1987) die Stadien und verabschiedete sich vom dunklen Gothic- / Dark-Wave-Sound des Vorgängeralbums. "Strangelove" ist durchzogen von einer subtil mitschwingenden Melancholie, wirkt an vielen Stellen aber dennoch enthusiastisch, regelrecht euphorisch (2.30 min.). Ein elektrisierender Pop-Song, dessen Text metaphorisch aufgeladen ist und Themen wie Verlangen, Liebe und (unterdrückte) Lust auf tiefsinnige Weise reflektiert. Das im Super-8-Schmalfilm-Format realisierte und von Anton Corbjin gedrehte Video ist legendär.
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4. John Foxx - Underpass (1980)
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Quelle: Virgin Metal Beat
Mit "Underpass" schuf John Foxx einen von emotionslosen Robotik-Klängen und einem unnachahmlichen "mechanischem" Maschinen-Flair durchzogenen Track, der Anfang 1980 ("Underpass" wurde im Januar des Jahres als Foxx' erste Single veröffentlicht) den elektronischen Pop auf ein neues Qualitäts-Level beförderte. Die frostige Atmosphäre lässt noch heute erschaudern. "Underpass" ist der beste Song auf Foxx' wegweisendem Debüt "Metamatic" - und löste ihn endgültig von der noch tief im Punk verwurzelten Musik seiner Band Ultravox, die er 1979 verlassen hatte.
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3. Yazoo - Don't go (1982, D: #4)
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Quelle: Mute/Siren
​Das aus dem ehemaligen Depeche-Mode-Songwriter Vince Clarke und der stimmgewaltigen Sängerin Alison Moyet bestehende Duo Yazoo kreierte mit "Don't Go" ein Elektronic-Dance-Pop-Song für die Ewigkeit. Nicht zuletzt dank der prägnanten Keyboord-Hookline, die Clarke und Moyet gekonnt spannungssteigernd einsetzen. Yazoo existierte insgesamt nur zwei Jahre, in dieser Zeit aber  platzierte das Duo fünf Singles in den Top 20 der UK-Singlecharts. "Don't go" ist ihre erinnerungswürdigste - und gewagteste, auch weil sich das Outro über eine Minute hinzieht. Aktuelle, moderne EDM-Versionen des Songs ("Turn me on" von Riton, 2019) sorgen dafür, dass auch eine jüngere Generation mit "Don't go" in Berührung kommt.
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2. Kraftwerk - Heimcomputer (1981)
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Quelle: KlingKlang / EMI
Kein House, kein Electro Funk, kein Durm'n'Bass und kein (Detroit-) Techno ohne dieses Album. Mit ihrem 81er-Studiowerk "Computerwelt" (dessen Aufnahme und Produktion insgesamt drei Jahre dauerte) schufen Kraftwerk das vielleicht wichtigste Album elektronischer Musik der gesamten Dekade. "Heimcomputer" stellt eindrucksvoll unter Beweis, wieso das so ist: Die sparsame, kristallklare Produktion trifft auf einen ausgefallenen, beständig die  Erwartungen des Hörers unterlaufenden Songaufbau. Textlich und thematisch vereinen Kraftwerk krypischen Futurismus ("Crime, Travel, Communication, Entertainment") mit der immer weiter voranschreitenden Technisierung des - privaten wie beruflichen - Lebens.
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1. New Order  -Blue Monday (1983, D: #2)
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Quelle: Factory Records
Zwei differierende Welten: Mit Joy Division waren die New-Order-Bandmitglieder noch bis ins Jahr 1980 tief im Post-Punk und Industrial-Gothic verhaftet. Mit New Order sollten sich Bernard Sumner, Peter Hook und Stephen Morris nur wenige Jahre später als Vorreiter technoider und synthetisch erzeugter Musik erweisen. New Order existieren bis heute, mit der Club-Hymne "Blue Monday", bis heute die meistverkaufte Vinyl-12"-Single, machten sie sich aber bereits 1983 unsterblich. 

Meisterhaft ist schon der Einstieg in den Song: Ein repetitiver, an eine Maschinengewehr-Salve erinnernder Drumcomputer-Beat, der allmählich in sphärische Synthesizer-Flächen und eine betörende Keyboard-Melodie übergeht. Später türmen sich Hi-Hat-Breaks, ein elektronischer Bass sowie unzählige Soundeffekte zu einem unwiderstehlichen  Song-Ungetüm auf, das zudem mit dem gängigen Strophe-Refrain-Struktur bricht. Von "Blue Monday" existieren unzählige Versionen, Remixe und Abwandlungen - die 88er-Neuveröffentlichung ist (neben dem Original-Extended-Mix) die beste und mitreißendste.
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Bildquellenangabe Titelbild: Kraftwerk - Finlandia Talo Helsinki - Thursday 15th February 2018 , photo by Ralph_PH, CC-Lizenz, Wikimedia
Link: https://en.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk#/media/File:Kraftwerk_-_Finlandia_Talo_Helsinki_-_Thursday_15th_February_2018_KraftWHelsink150218-4_(40298108672).jpg

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5/23/2020 9 Kommentare

Die 30 besten Pop-Hits der 2000er

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Alternative Hip-Hop, Indie-Rock, Indietronic, Electro-Dance, R’n’B-Pop, Reggae Fusion und und und. Die 00er brachten etliche neue (oder modernisierte) Musikrichtungen hervor. Und: Die Hits der 2000er waren stilistisch häufig schwer nur einem Genre zuzuordnen. Alles schien möglich – vor allem nach Aufkommen der Castingshows, durch die jeder zum Star werden konnte.

Nicht selten herrschte in den Charts eine chaotische Gemengelage an verschiedensten Spielarten und Stilen – dargeboten von alten Hasen und jüngen Hüpfern. Denn während zu Beginn der 00er einige der größten Stars der 80er- und 90er-Jahre (Michael Jackson, R.E.M., Whitney Houston) ihre letzten Erfolge feierten, stand die kommende Generation junger Pop-Künstler bereits in den Startlöchern. Darunter Pink, Justin Timberlake, Nelly Furtado oder die Black Eyed Peas. Sie alle prägten kurz nach dem Jahrtausendwechsel die Musik der 2000er.


Die großen Hits der 2000er kamen darüber hinaus von Musikern aus dem Black-/R’n’B-/ und Hip-Hop-Bereich: von Eminem, Nelly, Akon und 50 Cent über Usher, Destiny’s Child und Alicia Keys bis hin zu Outkast, Missy Elliott sowie Jay-Z. Ähnliche Popularität erlebte in den 00ern nur noch das Genre des Indie-Rock mit Interpreten wie den White Stripes, Mando Diao, den Strokes, Arctic Monkeys, Killers und Kings of Leon.

In dieser Liste der 30 besten und wichtigsten Hits der 2000er dreht sich alles um Pop. Ein Genre, das in den 2000ern einen schweren Stand hatte – aber dennoch einige unvergängliche Party-Klassiker und herausragende Produktionen hervorbrachte. 

Hits der 2000er: Die 30 besten Pop-Songs der 00er

​30. Gabriella Cilmi - Sweet about me (2008, Top-Charts-Position D: #2)

29. Katy Perry - I kissed a girl (2008, D: #1)

28. Razorlight - Wire to wire (2008, D: #3)

27. Modjo - Lady (2000, D: #2)

26. Nelly feat. Kelly Rowland - Dilemma (2002, D: #1)

25. Pink - Sober (2008, D: #3)

24. Timbaland feat. One Republic - Apologize (2007, D: #1)

23. Gnarls Barkley - Crazy (2006, D: #3)

22. Natasha Bedingfield - These words (2004, D: #2)

21. Kylie Minogue - Can't get you out of my head  (2001, D: #1)
20. Coldplay – Speed of Sound (2005, D: #19)
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Quelle: Parlophone
Mit einer sanften Klaviermelodie leiten Coldplay die Vorabsingle ihres dritten Albums "X&Y" ein, die der Band endlich den langersehnten globalen Megahit bescherte - und damit den Durchbruch in den USA. Nach einer Reihe bombastischer Balladen-Singles bewiesen Coldplay mit "Speed of Sound" ein phantastisches Gespür für mitreißenden Uptempo-Sound, der die typischen Coldplay-Versatzstücke stimmig zusammenführt: Chris Martins stimmliche Höhen, ein eingängiges Piano-Riff, hohe Emotionalität und die präzise, schnörkellose (sowie von Kate Bushs Klassiker "Running up that hill" beeinflusste) Schlagzeugarbeit. 
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19. Nelly Furtado - Say it right (2006, D: #3)
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Quelle: Geffen
Die portugiesisch-kanadische Sängerin Nelly Furrtado gehörte in den 2000ern nicht nur zu den erfolgreichsten (dreizehn Top-20-Hits in GB) sondern auch zu den künstlerisch fähigsten und talentiertesten Sängerinnen. Den Beweis für Letzteres liefert der lupenreine, von Produzent Timbaland auf Hochglanz polierte R'n'B-Popsong "Say it right". Beat und Schlagzeug verleihen dem Stück etwas (unterschwellig) Bedrohliches. Furtado experimentiert zudem in nie gekannter Weise mit tiefen Tönen und exotischen Sounds, während sie dem Zuhörer im zu Herzen gehenden Refrain ihren inneren Zwiespalt offenbart  ("you don't mean nothing at all to me but you got what it takes to set me free").
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18. Robbie Williams - Rudebox (2006, D: #1)
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Quelle: Chrysalis
"Do the rudebox, shake your rudebox" - die ersten Zeilen von Robbie Williams Nummer-Eins-Hit ergeben so wenig Sinn wie der gesamte Text. Zumal bis heute unklar ist, was die besungene "Rudebox" überhaupt genau bedeutet. Musikalisch aber war Williams nie mutiger und selbstbewusster als auf seinem 2006er-Album "Rudebox". Der Titelsong stellt dabei die radikalste Abkehr vom gefälligen Radio-Pop-Rock vorheriger Alben dar. Williams sprechsingt sich durch eine fiebrig-elektronische, technoide Disco-Rap-Mischung, die auf jeder 2000er-Party als Anheizer bestens funktioniert.
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17. Jennifer Lopez ft. Jadakiss - Jenny from the Block (2007, D: #7)
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Quelle: Epic
Zum Zeitpunkt des Erscheinens von Fachmedien weitestgehend belächelt und als "albern" eingestuft​ (was für das Musikvideo bis heute gilt), erweist sich "Jenny from the Block" in Wahrheit als kluge Reflexion über Starkult sowie den Verlust des Privatlebens - und ist gleichzeitig eine wütende Abrechnung mit der Boulevardpresse. Das Ganze transportiert "J-Lo" in Form eines verführerischen R'n'B-Hip-Hop-Tracks, der einige klug eingewobene Samples bereithält (etwa bei den legendären Eröffnungszeilen). Lopez erinnert an ihre einfache Herkunft aus der Bronx und beweist Selbstironie, in dem sie augenzwinkernd frühere Hits zitiert ("I'm Real").
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16. Texas - Inner Smile (2001, D: #36)
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Quelle: Mercury Records
Die schottische Band Texas um die stimmgewaltige Frontfrau Sharleen Spiteri war seit den späten 80er-Jahren eine feste Größe in den britischen Charts. In den USA blieb ihnen hingegen bis zuletzt der große Erfolg verwehrt. Dabei huldigen sie doch in ihrer besten und nachhaltigsten Single einer DER amerikanischen Musik-Ikonen schlechthin: Elvis Presley. "Inner Smile" besitzt eine regelrecht ekstatische Aura und verzückt neben dem hymnenhaften Refrain vor allem mit Spiteris energetischem Gesang. Im Video verwandelt sie sich höchstpersönlich in den "King of Rock'n'Roll".
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15. Gorillaz - Dare (2005, D: #37)
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Quelle: Parlophone / Virgin
"Clint Eastwood", "19/2000", "Feel good Inc." - die Gorillaz schufen eine ganze Reihe an hochklassigen Songs, die sich irgendwo zwischen (Alternative) Rock, Electro, Hip-Hop und Crossover ansiedeln und heute als Klassiker der 2000er gelten. Sie alle aber werden überragt vom brillanten "Dare", der zweiten Single aus dem Meisterwerk "Demon days". Sänger Damon Albarn (Blur) beweist im Refrain dieses von einer unheilvollen Stimmung durchzogenen Songs, wie gut ihm das Falsett steht. Die Keyboard-Hook verleiht der Produktion einen tollen Disco-Elektro-Pop-Touch, der sich auch in den frühen 80ern gut gemacht hätte. 
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14. Kelis - Trick me (2003, D: #10)
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Quelle: Star Trak
Das R'n'B-Jahr 2003 gehörte der aus New York stammenden Sängerin Kelis Rogers, die in jenem Jahr in den europäischen Charts mit ihrem Album "Tasty"  für mächtig Furore sorgte.  Das Schlüsselstück auf dem Album: "Trick me". "This is it, yeah", lässt Kelis selbstbewusst im Intro verlauten und berichtet dem Zuhörer mit heiserer Stimme in den folgenden Minuten davon wie beschämend es sich anfühlt, hintergangen zu werden - und dass sich der Lover sicherlich keinen  zweiten Fehltritt leisten kann ("I won't let you trick me twice no"). Ein sinnlicher, funky R'n'B-Song mit starkem Reggae-Einschlag.
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13. La Roux - Bulletproof (2009, D: #13)
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Quelle: Polydor
Optisch eine Mischung aus Annie Lennox, Steve Strange und David Bowie, verzückte Elly Jackson aka La Roux mit ihrem zugänglichen, melodiösen (Bit- bzw. Computer-) Pop in den späten 2000ern die Welt. Ihre beste Single ist unüberhörbar von den synthetischen Sounds und keyboardlastigen Klängen der frühen 80er-Jahre (Human League, Soft Cell) beeinflusst. Androgyn und pastellfarben gibt sich Jackson ebenso im Video zu diesem unwiderstehlichen, leuchtend hellen, fröhlichen Elektro-Pop-Song.
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12. Lily Allen - The fear (2009, D: #12)
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Quelle: Regal
Hintersinnig und reflektiert setzt sich die Britin Lilly Allen hier mit den Oberflächlichkeiten des Star-Ruhms und VIP-Daseins auseinander (Geld, Klamotten, Luxus). Und: den Vergänglichkeiten des Lebens (Aussehen, Jugendlichkeit). Gleichsam musikalisch ist "The fear" weit mehr als ein harmloses, auf Massentauglichkeit getrimmtes Formatradio-Lied (bis heute erfährt der Song eine hohe Radio-Präsenz): "The fear" besticht durch seine ausgezeichnete Produktion, Allens leidenschaftlichen Gesang (auch in den Strophen sowie ruhigen Momenten) und einen der schönsten, elegantesten Refrains des Jahres 2009.
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11. Amy Winehouse & Mark Ronson - Valerie (2007, D: #3)
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Quelle: Columbia
Selten funktionierte die soulige Neuaufnahme eines ursprünglich gitarrenlastigen Indie-Rock-Songs so gut wie hier. Das Cover eines Originals der Rock-Band "Zutons" (2006) bringt Ronsons Fähigkeiten hinter dem Mischpult und die unverkennbare Stimme von Winehouse auf kongeniale Weise zusammen. Sie verwandeln "Valerie" in einen getriebenen, im Sound der 60er-Jahre verhafteten Soul-Pop-Hit, der auf jeder Hochzeit und 2000er-Party wunderbar als Tanzflächen-Opener funktioniert. Der Beat basiert auf dem "The Jam"-Klassiker "Town called malice" (1982). 
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10. Kylie Minogue - Spinning around (2000, D: #62)
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Quelle: Parlophone
Der Soundtrack des ersten Sommers nach der Jahrtausendwende - zumindest in GB: Die Australierin Kylie Minogue toppte mit dem hemmungslosen, ausgelassenen Dance-Pop von "Spinning around" im Juni 2000 mühelos die englischen Charts und feierte sechs Jahre nach ihrem letzten "echten" Single-Hit ("Confide in me") ein grandioses Comeback. Im Video räkelt sich Minogue in hautengen, goldenen Hotpants auf der Theke eines von attraktiven Menschen bevölkerten Clubs - und verweist  damit nicht zuletzt auf den Hedonismus und die wilden Partynächte der 70er-Jahre-Disco-Ära.
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9. Ne-Yo - Closer (2008, D: #4)
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Quelle: Def Jam
Über das (körperliche) Verlangen nach einer unbekannten Schönen singt Ne-Yo in diesem zwischen Uptempo und Ballade angelegten Song, der unüberhörbar von den Vibes und der House-Music Londoner Nachtclubs inspiriert ist. Der abrupte Übergang zum Gesang nach dem fünfzehnsekündigen Intro ist schlicht genial. Und wie Ne-Yo immer mehr Elemente und Sounds harmonisch zusammenfügt und regelrecht aufeinandertürmt ebenso: von der Akustischen (0.15 min.) über den Bass und die 125er-Anschläge (ab 0.30 min.) bis hin zu den Handclaps (0.47 min.). Alles entlädt sich schließlich im intensiven Refrain, in dem Ne-Yo seinen Gefühlen freien Lauf lässt.
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8. Justin Timberlake - Rock your body (2002, D: #25)
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Quelle: Jive
Gleich mit seinem Debütalbum "Justified" legte das Ex-Boygroup-Milchgesicht Timberlake den Grundstein für eine der erfolgreichsten, beständigsten Solo-Karrieren eines männlichen Künstlers in den 00er- und 10er-Jahren. Der N'Synch-Sänger ruft hier das komplette Spektrum seiner gesanglichen Fähigkeiten ab, wenn er im Halbminutentakt spielerisch zwischen hohen und tiefen Tönen wechselt. Obwohl nur 105 Beats-per-Minute schnell, verleiten nur wenige Songs der 2000er so sehr zum Tanzen. Musikalisch verneigt sich Timberlake vor Stevie Wonder und Michael Jackson, visuell (im legendären  Video, das in einem mehrfahrbigen Würfel spielt) zollt er Disco, Post-Disco und 70s-Soul Tribut.
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7. MGMT - Kids (2008, D: #48)
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Quelle: Columbia
Die Melodie dieses mitreißenden Indietronic-Psychedelic-Pop-Songs hat noch heute jeder im Ohr. Kein Wunder: fand sie sich doch seit 2008 in zahlreichen (Handy-)Werbespots, TV-Serien, Filmen und PC-Spielen (u.a. FIFA '09) wieder. Herausragend: Wie MGMT durch die aggressiven Keyboards im Background der Strophen erst ein Gefühl der Spannung und Beklemmung erzeugen (ab 03.14 min. sind sie im hitzig-rasenden Instrumentalpart erneut zu hören), nur um diesem Gefühl wenig später jene euphorisierende, einprägsame und fast an ein Kinderlied erinnernde Melodie entgegenzusetzen. Der Kontrast funktioniert bestechend.
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6. The Black Eyed Peas - Meet me halfway (2009, D: #1)
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Quelle: Interscope
Keine 2000er-Party ohne die Hits der kalifornischen Formation Black Eyed Peas, die mit "Meet me halfway" nicht nur einen der meistverkauften Songs des Jahres 2009 vorlegten - sondern auch einen der besten. Die Qualität dieser exquisiten Mixtur aus futuristischen Dance-Elementen und 80er-Jahre-Retro-Sounds  liegt nicht zuletzt in seiner vielfältigen (emotionalen) Wirkung begründet. Komponiert in h-Moll (eine Tonart, die vor allem in Balladen und schwermütigen Produktionen Anwendung findet), klingt "Meet me halfway" wehmütig und elegisch, gleichzeitig aber auch wild und ungezügelt.
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5. Sean Paul - Get Busy (2003, D: #3)
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Quelle: VP / Atlantic Records
Die - primitive aber klare - Ansage von Sean Pauls Monsterhit und Tanzflächenknüller geht schon aus dem Titel überdeutlich hervor: "Beweg' dich". Diese textliche und an alle Zuhörer gerichtete Aufforderung, sich zur Musik zu bewegen und ausgelassen zu tanzen, vermittelt dieser Party-Track mittels ausgewogener Dancehall-Rythmen, druckvoll-hämmernder Beats und einer simplen, aber umso eingängigeren Grundmelodik. Niemand war von diesem Lied verzückter als die Amerikaner. In den USA hielt sich "Get busy" drei Wochen auf der Eins und insgesamt über 30 Wochen in den Charts. Nur zwei Songs erreichten dort 2003 höhere Verkaufszahlen.
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4. Madonna - Hung up (2005, D: #1)
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Quelle: Warner Bros.
Das vielleicht stärkste Intro einer in den 2000ern veröffentlichten Mainstream-Single. Das Ticken der Uhr verweist gleich zu Beginn darauf und Madonnas sich wiederholende Zeilen "Time goes by so slowly" verdeutlichen nochmals nachhaltig: Vergeude nicht deine Zeit, das Leben ist zu kurz!  Und im Hintergrund schleicht sich die berühmte, instrumentale "Gimme-Gimme-Gimme"-Eingangsmelodie aus ABBAs Klassiker bereits an. Madonna bewegt sich im weiteren Verlauf stilsicher zwischen Dance, Nu-Disco und House und scheut keine Risiken. Der Lohn: Sie erschloss sich mit dieser Tanzhymne eine ganz neue, junge Hörergeneration, mit deren Hilfe die damals 47-Jährige (für kurze Zeit) den Musik-Thron zurückeroberte. 
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3. Beyoncé - Single Ladies (Put a ring on it) (2008, D: #3)
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Quelle: Columbia
Beyoncés privates Lebens- und Liebesglück zum Zeitpunkt der Produktion von "Single Ladies" manifestieren sich in ihrem frenetisch-ausgelassenen Tanzstil im Video. Wenige Monate vor Veröffentlichung heiratete sie ihren Partner, den Rapper Jay-Z - und ermutigt in "Single Ladies" alle Frauen dazu sich von ihren Männern zu trennen, wenn diese sie nicht heiraten wollen. "Single Ladies" ist ein dringliches, packendes Upbeat-R'n'B-Glanzstück, das in seinen Zwischentönen vor allem ein großes Dilemma vieler Frauen beklagt: die Angst ihrer Männer, sich endlich endgültig und fest zu binden. Und damit den Verlockungen des Single-und ausschweifenden Party-Lebens abzuschwören ("Up in the club, I'm doing my own little thing").
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2. Rihanna - Don't stop the music (2007, D: #1)
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Quelle: Def Jam
Mit "Don't stop the music" erreichte die - zur damaligen Zeit - größte Pop- und R'n'B-Sängerin der Welt zum zweiten Mal in ihrer Karriere den Spitzenplatz der deutschen Charts. Die Produktion ist energiegeladen und baut auf einem impulsiven Techno-Beat auf, der gleich am Anfang mit den Handclaps einsetzt. Rihanna beweist hier, dass sie auch die Kraft und Dynamik von Euro-Dance und House verinnerlicht hat. Herausragend: Wie Rihanna an den passenden Stellen (mal im Background während der Bridge, mal subtil im Break-Teil ab 03.10 min.) das "Mama-say, mama-sa, ma-ma-ko-ssa" aus Michael Jacksons "Wanna be startin' something" (bzw. Manu Dibangos "Soul Makossa") sampelt und es mit ihrem Hit verwebt.
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1. Lady GaGa - Bad Romance (2009, D: #1)
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Quelle: Interscope / Cherrytree
Wie nur wenige Künstlerinnen prägte Lady Gaga die Mode und Musik der 00er-Jahre. Und das obwohl ihr dafür nur knapp zwei Jahre zur Verfügung standen, begann ihre musikalische Karriere doch erst Anfang 2008. Was sie in den folgenden 24 Monaten allerdings an Welthits (darunter sieben US-Top-Ten-Platzierungen) abfeuerte ist einzig vergleichbar mit der großen Zeit von Madonna und Whitney Houston in den 80ern, die damals ebenfalls in Rekordgeschwindigkeit (allen voran 1985 bis 1987) Single-Erfolg an Single-Erfolg reihten.

​Lady Gagas Debütalbum "The Fame" und ebenso die EP "The Fame Monster" (aus der "Bad Romance" stammt) sind zwei der prägenden musikalischen Werke der ausgehenden Dekade und "Bad Romance" ist der Schlüsseltrack all dieser Veröffentlichungen: ein majestätischer, epischer Dancefloor-Pop-Song über unerwiderte Gefühle, der in fünf Minuten all jene Elemente und Charakteristika zusammenfasst, für die Lady Gaga damals stand. Dazu zählt die Einheit von Musik, Stil, Visualität und Design (das Video wurde bei den MTV-Video-Awards siebenmal ausgezeichnet) ebenso wie eine tief in den 80er-Jahren verwurzelte Klangästhetik. Bei "Bad Romance" kommen zudem noch eine auf die Spitze getriebene Ironie sowie augenzwinkernde  90s-Techno-Trash- und Euro-Disco-Reminiszenzen auf eine Weise hinzu, die sogar noch Gagas ikonisches "Pokerface" überragen.

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Mehr Top-30-Songs und Bestenlisten
Bildquellenangabe Titelbild: Beyoncé & Jay-Z live 2009. 15.09.2019, photo by idrewuk. CC-Lizenz, Wikimedia
Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Jay-Z#/media/Datei:Beyonc%C3%A9_e_Jay-Z.jpg
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5/13/2020 5 Kommentare

Die 30 besten Disco-Hits der 70er und 80er

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Plateauschuhe, hippe Outfits und viel Glitzer: In der zweiten Hälfte der 70er-Jahre eroberte die Disco-Musik die Tanzflächen und Charts der Welt. Die Ursprünge reichen jedoch viel weiter zurück. Der Grundstein für den Disco-Sound der 70er-Jahre wurde in den späten 60er-Jahren gelegt, als - vor allem in der queeren Szene - immer mehr Diskos entstanden, in denen die Besucher zu einem Mix aus Funk, Rock und Philly-Soul ausgelassene Parties feierten. Künstler und Produzenten machten die Musik in den folgenden Jahren schneller, den Sound grooviger und die Refrains massenkompatibler: der typische Disco-Sound war geboren.

Für die Mode ebenso wie für die Musik der 70er-Jahre war die Disco-Ära prägend. Wer sich mit der Musik und den Hits der 70er beschäftigt, stößt unweigerlich auf dieses Genres, dessen Grenzen zu R&B, Soul und Black Music immer fließender wurden. "Rock your baby" von George McCrae und Carl Douglas' "Kung fu fighting" gehörten 1974 zu den ersten Welthits der Disco-Ära. In den mittleren 70ern gründeten sich mit Silver Convention, Sister Sledge und KC & the sunshine Band auch einige jener Gruppen, die bald darauf das Genre maßgeblich beeinflussten und deren Hits bis heute auf keiner 70er-Party fehlen dürfen: von "Fly, Robin, Fly" über "Wer are family" bis hin zu "Shake your booty".

Ab den frühen 80ern ebbte die Disco-Bewegung allmählich ab, dennoch gelangen R'n'B-Künstlern wie Chaka Khan, Kool & the Gang und Earth, Wind & Fire mit ihren funkigen und melodieorientierten Hymnen noch große Erfolge. Die Musik wurde zudem keyboardlastiger und elektronischer. Dieses Subgenre ging später als Post-Disco in die Geschichte ein. In der Liste der besten und wichtigsten Disco-Hits der 70er und 80er finden sich Vertreter all dieser verschiedenen Disco-Stile.

​​Disco-Klassiker: Die Top-30 Disco-Hits der 70er und 80er

30. Odyssey – Going back to my roots (1981, Top-Charts-Position D: #13)

29. The Jacksons – Can you feel it (1980)

28. Amii Stewart – Knock on wood (1978, D: #13)

27. The Trammps - Disco Inferno (1977)

26. Alicia Bridges – I love the nightlife (1978, D: #35)

25. Bee Gees – You should be dancing (1976, D: #16)

24. Kiss – I was made for loving you (1979, D: #2)

23. Diana Ross – Upside down (1980, D: #3)

22. Carl Douglas - Kung fu fighting (1974, D: #1)
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21. Gloria Gaynor – I am what I am
(1983, D: #35)

Tanzflächen-Klassiker: Die Plätze 20 bis 1 der besten Disco-Songs 

20. Pointer Sisters - He's so shy (1980)
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Quelle: Planet
Gewissermaßen leiteten die Pointer Sisters mit dieser Leadsingle aus ihrem siebten Album "Special Things" das Subgenre des Post-Disco ein. Die typischen Disco-Elemente sind noch immer wichtiger Bestandteil des Songs, doch ebenso Soul, Synth-Pop und vor allem ein treibender Funk-Groove halten Einzug. Deutlich zu hören ab 2.30 min. beim Synthie-Solo. "He's so shy" weist klare Bezüge zu Prince' "I wanna be your lover" (1979) auf, ist aber deutlich schneller und für die Tanzfläche produziert.
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19. Sister Sledge - Lost in Music (1979)
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Quelle: Cotillion Records
Das (heimliche) Meisterstück von Sister Sledge, besser noch als der unvergängliche Überhit "We are family" aus demselben Jahr. Hier kommt alles zusammen: Erstklassige Gesangsleistung, ein kluger Songaufbau und nicht zuletzt die ausgefeilten Lyrics sowie musikalischen Fähigkeiten der beiden Chic-Gründer und Sister-Sledge-Mentoren Bernard Edwards und Nile Rodgers, denen mit "Lost in Music" einer der stärksten, pulsierendsten Funkjazz-Disco-Hybriden gelang.
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18. Earth, Wind & Fire - Let's groove (1981)
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Quelle: Columbia
Eigentlich war das Thema "Disco" in den frühen 80ern schon durch, dennoch wagten sich Earth, Wind & Fire noch einmal an das Genre - mit gewaltigem Erfolg. Sie vermengten Keyboards, Synthesizer und E-Gitarren mit ihrem typischen Bläsersound und landeten mit "Let's Groove" einen ihrer größten Hits, der heute noch jede 70er-/80er-Party (im wahrsten Sinne) "rockt". Schlechter gealtert ist das dazugehörige Video, welches mit seinen billigen Kulissen und trashigen Effekten heute antiquiert,  aber auf eine gewisse Art charmant, wirkt.
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17. Gene Chandler - Get down (1979)
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Quelle: 20th Century Fox Records
Der US-amerikanische Sänger Gene Chandler bringt in "Get down" die Botschaft aller Disco-Songs kurz und prägnant auf den Punkt: "I know a funky place where we can dance all night." Chandler hatte bereits eine über 16-jährige Karriere als Soul-Pop-Sänger hinter sich, als er in den späten 70er-Jahren im Alter von 42 nochmals eine Kehrtwende vollzog und zum Disco-Interpreten wurde. "Get down" ist ein basslastiger, schillernder Song, der ebenso von seinen lässigen Backing-Vocals lebt. 
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16. KC & the sunshine Band - Give it up (1983, D: #23)
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Quelle: Epic
Sage und schreibe 30 Sekunden lassen sich KC & the sunshine Band Zeit, bis sie den weltberühmten Bläser-Part im Intro auf den Zuhörer loslassen. Was dann folgt ist ein Feuerwerk an ausgelassener Stimmung, Lebenslust und Ekstase. Vier Jahre nach dem letzten Hit, gelang der Band um Harry „KC“ Casey mit "Give it up" ein Riesen-Comeback (Platz Eins im UK) und eine der bis heute unverwüstlichsten, furiosesten Post-Disco-Produktionen überhaupt. 
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15. Candi Staton - Young hearts run free (1976)
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Quelle: Warner Bros.
​Auch Candi Stanton setzt in ihrem Hit "Young hearts run free" auf Bläser. Und zwar gleich zu Beginn: Das melancholische, ausdrucksstarke Intro gibt letztlich die Stimmung des gesamten Songs vor, in dem es um eine unerfüllte Liebesbeziehung und verlorene Jahre geht. "Young hurts run free" siedelt sich (textlich / inhalt-lich) zwischen Ballade und klassischem Disco-Sound an. Diesen Mix meistert das bis heute dutzendfach gecoverte Lied (u.a. von Glorian Estefan, Kym Mazelle) perfekt.
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14. Tavares - Heaven must be missing an angel (1976, D: #38)
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Quelle: Capitol
Unsterblicher, brillant arrangierter Disco-Soul-Klassiker aus der Hochphase der Ära. Die Grammy-prämierte ("More than a woman") Gesangstruppe Tavares präsentiert hier das komplette Spektrum ihrer gesanglichen Fähigkeiten und Ausdrucksmöglichkeiten. Sie singen mal solo, mal zu Zweit, mal im Chor - stets klingt es ausgewogen und hochmelodisch. Das Besondere bei "Heaven must be missing an angel": Der zweite Refrain (ab 0.55 sek.) überwiegt den Haupt-Chorus in Sachen Eingängigkeit noch.
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13. Average White Band - Pick up the pieces (1974)
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Quelle: Atlantic
Kein typischer Disco-Song per Definition, dennoch versprüht dieses Funk-Jazz-Instrumental die Energie und den Hedonismus der Disco-Bewegung - weshalb es sich ab den mittleren 70er-Jahren zum Tanzflächen-Knüller unter der glitzernden Kugel entwickelte. Die bei neun Sekunden einsetzende Melodie kennt heute jeder, nicht zuletzt da das Lied in unzähligen Filmen (u.a. in "Iron Man 2") Verwendung fand und von vielen Künstlern und Bands zitiert wurde. Darunter Phil Collins, der "Pick up the pieces" mehrfach gecovert hat.
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12. Oliver Cheatham - Get down Saturday night (1983)
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Quelle: Ariola
"Make love and listen to the music" fordert der US-amerikanische Sänger Oliver Cheatham in diesem relaxten, extrem funkigen Post-Disco-Stück -  eine Ode an das Feiern und die Sorglosigkeit des Wochenendes. Ausgestattet mit zahlreichen, epischen Instrumentalpassagen entfaltet der Song (der im Jahre seiner Veröffentlichung vor allem in Underground-Clubs lief) in der sechseinhalb-Minuten-Version seine ganze Pracht. 2003 wurde das Lied als "Make luv" neu veröffentlicht, mit modernen Dance-Sounds angereichert und prompt zu einem Top-10-Erfolg in GB.
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11. Queen - Another one bites the dust (1980, D:#6)
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Quelle: EMI / Elektra
Ende der 70er-Jahre kamen auch die Rocker von Queen nicht am allgegenwärtigen Disco-Hype vorbei und experimentieren für ihr Studioalbum "The Game" ab 1979 verstärkt mit Funk-Rock, Dance- und Disco-Elementen. Heraus kam "Another one bites the dust" mit seiner weltberühmten Bassline (überdeutlich inspiriert von Chics "Good times"). Sie prägt diesen aggressiven, ungezügelten Hit, der sich zum zweiterfolgreichsten Queen-Song entwickelte. Kurios: Es war kein geringerer als Michael Jackson, der von dem Lied so angetan war und der Band vorschlug, "Another one bites the dust" als Single auszukoppeln.
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10. The Hues Corporation - Rock the boat (1974, D: #7)
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Quelle: RCA Records
Die Top-Ten unserer Liste der besten Disco-Songs der 70er und 80er eröffnet einer der ersten Welthits dieses Genres überhaupt: "Rock the boat" der aus Kalifornien stammenden Hues Corporation. Den kompletten Frühling und Sommer 1974 hindurch dominierte das Lied die Diskos in den USA quasi im Alleingang - und leistete einen unverzichtbaren Beitrag zum Aufstieg des Disco-Genres zum viele Jahre andauernden Massenphänomen. Strophe, Pre-Refrain, Refrain, Melodie, Lyrics, Groove, Gesang: Alles an dieser aufwendig produzierten Disco-Soul-R'n'B-Mixtur, die sowohl zum Kuscheln als auch zum Tanzen einlädt, ist unwiderstehlich. 
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9. Donna Summer - Bad Girls (1979, D: #9)
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Quelle: Casablanca
Keine 70er-Jahre-Motto-Party ohne diese Frau: Donna Summer, die Disco-Queen und erfolgreichste Sängerin der Welt in den späten 70ern (acht Top-Ten-Hits in den US-Charts zwischen 1977 und 1980). Ihr Megahit "I feel love" gilt bis heute als ultimativer Disco-Referenzsong, dennoch wird diese Nummer qualitativ noch von einem anderen Song getoppt: "Bad Girls". Ein lasziver, sinnlicher und von einem rockigen Beat durchzogener Song, mit 120 Beats per Minute wie gemacht für die Tanzfläche. Allein das "toot-toot, beep-beep" aus dem Intro ging in die Pop-Geschichte ein - und wurde unzählige Mal in anderen Songs gesampelt. 
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8. Bee Gees  - Jive Talkin' (1975, D: #23)
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Quelle: RSO
Zweifelsfrei: "Stayin' alive" ist kultiger, besitzt mehr Sex-Appeal und wird noch in zehn Jahren auf jeder 70er-Jahre-Party laufen, aber "Jive talkin'" ist der bessere Song. Herausragend ist die Kombination aus (krächzender) Gitarre (das Intro!) und der funky Bassline von Maurice Gibb. "Jive talkin'" ging in die Geschichte ein als eine der erste Pop-Produktionen, in der ein Synth-Bass zum Einsatz kam. Bis heute unerreicht ist das harmonische Zusammenspiel der großartigen Instrumental- (etwa ab 1.07 min.) mit den Gesangs-Parts.
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7. The Four Seasons - December, 1963 (Oh, what a night) (1975, D: #16)
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Quelle: Warner Bros.
Disco-Soul in Perfektion. Das nach fünf Sekunden einsetzende Klavier-Riff zählt zu den einprägsamsten der gesamten Disco-Bewegung und wie Leadsänger Frankie Vallie hier alle Oktaven, die er beherrscht, durchdekliniert, versetzt noch heute in ungläubiges Staunen. Weitere Höhepunkte des von einer unglücklichen Liebesaffäre handelnden Up-Temo-Hits: Der dramaturgisch sinnvolle, schwermütig klingende Break (ab 50 sek.) und die kurzen Instrumental-Parts (z.B. ab 2.40 min.), durch die aus "December, 1963" ein funkelnder Dance-Rock-Funk-Traum wird.
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6. Kool & the Gang - Get down on it (1981, D: #43)
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Quelle: De-Lite
Auch nach 40 Jahren noch ein fester Bestandteil jeder Disco- und 70er-/80er-Party: die launige, mit herrlichen Bläsersätzen bestückte Post-Disco-Hymne "Get down on it" von Kool & the Gang. Von 1979 bis in die mittleren 80er-Jahre war die 1964 gegründete, aus zeitweise über zehn Musikern bestehende Band das (kommerzielle) Maß aller Dinge im Segment R'n'B-Funk, Disco-Pop und Party-Musik (man denke nur an "Celebration"). Der charismatische Sänger J.T. Taylor trägt den Song mit seiner verführerischen Soul-Stimme.
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5. Sister Sledge - He's the greatest dancer (1978)
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Quelle: Cottilion
Geschrieben und komponiert vom genialen Chic-Gespann Rodgers/Edwards (siehe Platz 19), lebt auch dieser, im legendären New Yorker Studio "Power Studio" produzierte, mitreißende Song von Nile Rodgers strahlend-funkigem, glasklarem Gitarren-Spiel.  "He's the greatest dancer" ist ein Lobgesang auf durchtanzte Nächte und die knisternde Stimmung auf - und neben -  der Tanzfläche ("I felt my eyes starin' at a guy who stuck out in the crowd"). Im legendären Video zur Single umgarnen und umschmeicheln die vier Sängerinnen den einsamen "Tänzer". 
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4. Michael Jackson - Don't stop 'til you get enough (1979, D: #13)
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Quelle: Epic
Drei Jahre vor seinem bahnbrechendem Meisterwerk "Thriller" veröffentlichte Michael Jackson, damals erst 21 Jahre alt aber schon ein "alter Hase" im Geschäft, mit "Off the wall" eines der besten Black-Music- & Disco-Pop-Alben der Geschichte. Bester Song des Albums: "Don't stop 'til you get enough". Jackson leitet im Intro sprechend zu den markanten Bläsern,  singt sich später in schwindelerregende Falsett-Höhen und legt im dazugehörigen Video (gekleidet in einen edlen Smoking) eine sexy, schwindelerregende Tanz-Performance aufs Parkett. Die Geburt des "King of Pop".
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3. Indeep - Last night a DJ saved my life (1983, D: #10)
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Quelle: Becket Records
Ende 1982 bis in den Frühjahr 1983 tanzte die halbe Welt zum größten Hit und Party-Evergreen der New Yorker Funk- und Soul-Gruppe Indeep. "Last night a D.J. saved my life" erreichte Spitzenpositionen in den US-amerikanischen Dance- sowie R'n'B-Hitlisten und knackte auch in Deutschland die Top Ten. Die nachdrückliche Gesangstimme von Model und Schauspielerin Réjane Magloire, die Effekte (das berühmte "rrring" des Telefons), der präzise Bass, der treibende Beat, der entspannte Rap-Part (nur in der 5.40-Minuten-Extended-Version), das epische Outro: alles passt, alles sitzt und bildet eine Einheit.
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2. KC & the sunshine Band - That's the way (I like it) (1975, D: #20)
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Quelle: TK
​Als "große Stimmungsexplosion" bezeichnete einer der Songwriter der Band, Richard Finch, dieses Lied seiner Gruppe "KC & the sunshine Band" selbst. Besser lassen sich Stimmung und Wirkung dieses Meilensteins der Disco-Musik nicht auf den Punkt bringen. "That's the way (I like it)" steckt voller sexueller Anspielungen ("When you whisper sweet in my ear, when you turn, turn me on") und besticht vor allem durch seine exzellenten Bläser-Arrangements. Nicht zu verachten: Der durch die Strophen entstehende, allmähliche Spannungszustand, der sich kurz darauf im  ausgelassenen, euphorischen Refrain entlädt.
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1. Chic  - Good times (1979, D. #36)
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Quelle: Atlantic
Mit Ausnahme der Bee Gees prägte keine andere Band das Disco-Genre und den Sound der späten 70er-Jahre entscheidender und nachhaltiger als Chic. "Bass and rhythm makes you move, get into a chic groove!” - so lautete das Motto dieser, von Nile Rodgers und Bernard Edwards 1977 gegründeten Band, die auf "Good times" dieses Credo zum Leben erweckt. In dem Lied hört man zunächst etwas generische, floskelhaft anmutende Textzeilen wie "Leave your cares behind" oder "Happy days are here again", doch bei genauerer Betrachtung erweist sich der Text (wie auch der gesamte Song) als hintersinnig, komplex und inspirierend. In den Lyrics zitieren Rodgers und Edwards amerikanische Autoren und Komponisten der 20er-Jahre und verweisen auf den wirtschaftlichen Niedergang der USA während der "großen Depression". Im Kontrast dazu steht der groovige, minimalistische, Bass-lastige Sound. "Good times" zählt zu den meistzitierten, meistgesampelten Stücken der gesamten Musikgeschichte und hatte maßgeblichen Einfluss auf die Entstehung von Rap und Hip-Hop.
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5/5/2020 6 Kommentare

Die 30 besten Boygroup-Hits der 90er

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Spricht man über die Hits und Musik der 90er-Jahre, dürfen sie nicht fehlen: die Boygroups, die die Popkultur, Mode und Musik jenes Jahrzehnts entscheidend geprägt haben. Von Take That und den Backstreet Boys über N’Sync, Bed & Breakfast und Caught in the Act bis hin zu East 17 und Westlife – Die komplette Dekade hindurch landeten die Boybands mit ihren Hits auf den Spitzenpositionen der Charts – dabei begann das klassische Boygroup-Jahrzehnt bereits einige Jahre zuvor: Mit New Kids on the Block (NKOTB).

Die amerikanische Popformation NKOTB war die erste prototypische Boyband, wie sie im Laufe der 90er-Jahre zum festen Bestandteil der Musik- und Popkulturszene wurde: Vier bis fünf durchtrainierte, adrett aussehende Männer, selten über 20, die in aufwendig produzierten Videos im Gleichschritt tanzten und bei ausverkauften Tourneen die (weiblichen) Fans in Begeisterungsstürme versetzten. Von 1985 bis in die frühen 90er existierten NKOTB, bis sie von der ersten "offiziellen" Boygroup-Welle abgelöst wurden. Diese bildeten Color me Badd, East 17 und Take That. Ab 1995 setzte die zweite Welle ein, in deren Zuge die Backstreet Boys und N’Sync einige der größten 90er-Hits landeten. Der Höhepunkt der Boygroup-Ära war erreicht.
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In den späten 90er-Jahren kam mit Bands wie 5ive, Another Level, Westlife und O-Town eine dritte (und bis heute letzte) größere Bewegung an Boygroups auf, die noch einmal ein paar veritable Hits erzielen konnten. In dieser Liste der besten und wichtigsten Boygroup-Hits der 90er werden alle diese Phasen berücksichtigt. 

​Die Top-30 Boyband-Hits der 1990er-Jahre

30. Boyzone – Love me for a reason (1994, Top-Charts-Position D: #47)

29. Caught in the act – My arms keep missing you (1995, D: #26)

28. 5ive – Everybody get up (1998, D: #25)

27. BLACKstreet – Don't leave me (1997, D: #23)

26. 3T – Anything (1996, D: #12)

25. New Kids on the Block – Step by Step (1990, D: #1)

24. No Mercy – Where do you go? (1996, D: #3)

23. BBMak – Back here (1999, D: #83)

22. Backstreet Boys – We've got it goin' on (1995, D: #4)

21. Take That – Pray (1993, D: #21)


Boygroups: Die Plätze 20 bis 1 der besten Boyband-Songs der 90er-Jahre

20. Soultans - Can't my hands off you (1996, D: #23)
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Quelle: Coconut Records
"Can't take my hands off you", "I heard it through the grapevine" und "Every little move" - mit diesen drei eingängigen, radiotauglichen Popsongs sorgte das Boygroup-Trio ab Frühjahr 1996 ein Jahr lang für Furore. "Can't take my hands off you" ist der beste Song dieses Single-Trios, da in ihm die souldurchtränkte Stimme von Marvin Broadie am Besten zur Geltung kommt.
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19. Boyzone - No matter what (1998, D: #2)
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Quelle: Polydor
Die britische Boygroup um Sänger Ronan Keating war bereits fünf Jahre aktiv, als sie mit ihrer eindringlichen Version von "No matter what" erstmals die Top-5 der Single-Charts hierzulande erreichte. Boyzone verwandeln das ursprünglich für ein Musical von Andrew Lloyd-Webber komponierte Stück in eine intime, von Mut und Selbstvertrauen handelnde Edel-Ballade. 
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18. Color me badd - I wanna sex you up (1991, D: #4)
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Quelle: Giant / Reprise / Warner Bros.
Dass die Mitglieder der US-amerikanischen A-Cappella- und Rhythm-and-Blues-Band Color me badd tatsächlich über beachtliche stimmliche Fähigkeiten verfügten, beweist dieser Welthit, der auch im Wesley-Snipes-Actionreißer "New Jack City" Verwendung fand. Ein reduzierter, zwischen Hip-Hop, Soul, Pop und New Jack Swing angesiedelter Klassiker, dessen Anfangszeile "to the tick tock ya don't stop" damals jeder Mitsingen konnte. Einer der international größten Hits des Jahres 1991. 
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17. 98 Degrees & Stevie Wonder - True to your heart (1998, D: #52)
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Quelle: Motown
An die amerikanische Boygroup 98 Degrees erinnert sich heute kaum noch jemand. Teils zu Recht, denn viele ihrer Lieder waren kaum mehr als austauschbare, generische Formatradio-Produktionen. Mit Ausnahme dieses energetischen, von der Mundharmonika angetriebenen Songs - veredelt durch die unverkennbare Stimme der Soullegende Steve Wonder. Natürlich spielte Wonder hier selbst die Mundharmonika. 
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16. East 17 - Hold my body tight (1995, D: #42)
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Quelle: London
Von 1992 bis etwa 1997 waren East 17 nicht aus den (vor allem englischen) Charts wegzudenken. Was die Briten von vielen anderen Boybands der 90er unterschied: Sie besaßen mit Brian Harvey einen phantastischen, mit einer unverwechselbaren Stimme gesegneten Bandleader und mit Tony Mortimer einen hochtalentierten Songwriter und Komponisten. "Hold my body tight" bringt all diese Elemente gekonnt zusammen. Ein kleiner, feiner Midtempo-Popsong, ausgestattet mit einer brillanten, spannungserzeugenden Bridge.
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15. Soul for Real - Candy Rain (1994)
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Quelle: Uptown Records
​​"Touch my soul - The finest of Black Music" hieß in den 90er-Jahren eine höchst erfolgreiche Compilation-Reihe, auf der sich vor allem R'n'B- und Soul-Balladen befanden. Das anschmiegsame, textlich etwas kitschig geratene ("Have you ever loved someone, so much you thought you'd die?") Liebeslied "Candy Rain" hätte sich darauf ganz wunderbar gemacht. Toll interpretiert, makellos produziert. 
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14. Next - Too close (1997, D: #43)
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Quelle: Virgin
Einer der lässigsten, coolsten R'n'B-Songs des ausgehenden Jahrzehnts, mit welchem dem Trio aus Minneapolis sogar ein Nummer-Eins-Hit in den USA gelang. Erwähnenswert sind vor allem die harmonisch integrierten Samples aus dem Kurtis-Blow-Klassiker "Christmas Rappin'" (1979). Kuriosum: Vier Jahre später erzielte eine britische Boyband (Blue) mit einer  - deutlich schwächeren - Coverversion einen Nummer-Eins-Hit in England.
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13. Boyz II Men & Mariah Carey - One sweet day (1995, D: #25)
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Quelle: Columbia
Der aus Philadelphia stammenden R'n'B-Truppe Boyz II Men gelang in den 90er-Jahre eine Vielzahl an kommerziell ungemein erfolgreichen (Herzschmerz-) Balladen (u.a. "End of the road", "I''ll make love to you"). "One sweet day", ein Duett mit der damaligen Pop-Queen Mariah Carey, ist ihre erinnerungswürdigste Single: gesanglich beeindruckend und garniert mit einem  umwerfenden Refrain. Von 03.20 min bis 04.20 min. liefern sich Carey und Boyz II Men das kräftezehrendste Gesangsduell der 90er.
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12. Hanson - MMM Bop (1997, D: #1)
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Quelle: Mercury / Polygram
"Mmmbop, ba duba dop, Ba du bop, ba duba dop" - so lautet der - nichtssagende - Refrain eines der größten Hits der gesamten 90er. In über 20 Ländern erreichten die Hanson-Brüder mit ihrer vor Lebenslust und Energie überschäumenden Debüt-Single Platz 1 der Charts. Das  positiv stimmende Up-Beat-Pop-Stück "Mmm Bop" ist überraschend gut gealtert und über den begeisternden Chorus staunt man noch heute. 
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11. World's Apart - Everlasting love (1993, D: #40)
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Quelle: Frontiers Music
Entweder man hasst oder man liebt sie: World's Aparts temporeiche Dance-Pop-Version des unvergänglichen Lovesong-Klassikers "Everlasting love", im Original von Robert Knight aus den 60er-Jahren. Weniger schmalzig etwa als die Fassung von Pop-Sternchen Sandra, dafür ekstatischer und mitreißender. Und: unüberhörbar vom damals aktuellen Eurodance beeinflusst. 
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10. Ultimate Kaos - Casanova (1998, D: #37)
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Quelle: Sony Music
Schon der Einstieg in diese atmosphärische Coverversion eines Levert-Hits aus den 80ern ist stark: Rhytmische Keyboard-Effekte, entspanntes Fingerschnippen, dringlicher Harmoniegesang. Auch zehn Jahre nach seiner Entstehung funktionierte dieser ursprünglich im Genre des New Jack Swing angesiedelte Song. Nicht zuletzt dank der jugendlichen, euphorischen Stimme von Ultimate-Kaos-Sänger Haydon.
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9. Take That - Why can't I wake up with you (1993, D: #68)
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Quelle: RCA / BMG
Wahrscheinlich die am meisten unterschätzte Single von Take That. Immer ein wenig im Schatten der Nummer-Eins-Hits aus dem Album "Everything changes" stehend, erweist sich "Why can't I wake..." bei genauerem Hinhören aber als hintersinnige, intelligente Reflexion über Lust, Begierde sowie - unerwiderte - Gefühle. Und: als eine der besten Gesangsleistungen von Songwriter Gary Barlow.
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8. Backstreet Boys  -As long as you love me (1997, D: #3)
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Quelle: Jive
Zugegeben: Das Hochglanz-Video mit seiner stilisierten Farbgebung und der wenig tiefgründigen Casting-Dramaturgie lädt heute zum Fremdschämen ein. Über die Qualität der ersten Single aus dem zweiten Backstreet-Boys-Album "Backstreet's Back" (1997) aber lässt sich nicht streiten. "As long as you love me" bietet die vielleicht stärkste Gesangsdarbietung der Gruppe und eine der harmonischsten Melodien des Pop-Jahres 1997.
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7. New Kids on the block - Tonight (1990, D: #19)
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Quelle: Columbia
Das Besondere an diesem kleinen Boygroup-Pop-Juwel ist der ausgeklügelte Wechsel in Stimmug und Tempo. Der international äußerst erfolgreiche Hit (GB: #3 USA: #7) beginnt als pathetische Piano-Schmonzette, entwickelt sich ab Sekunde 45 aber allmählich zu einer rasanten und schweißtreibenden Huldigung an das Tour- und (vor allem) Party-Leben. Die integrierten Effekte und Publikum-Sounds erzeugen die passende Live-Atmosphäre.
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6. BLACKstreet feat. Dr. Dre  -No Diggity (1996, D: #14)
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Quelle: Interscope
Damals etwas belächelt (es war eine der ersten Kollaborationen zwischen einer Boygroup und einem Rapper) gehört "No Diggity" heute zu den Kult-Hits der 90er - und ist ein Schlüsselstück des New Jack Swing. Harte Hip-Hop-Beats treffen auf weiche R'n'B-Rhythmen. Hinzu kommt eine herrlich selbstbewusste, visuelle wie textliche Zur-Schau-Stellung von "Oberflächlichkeiten" (es geht um Sex, Geld, Macht) sowie die selbstverständliche Einforderung des Anrechts auf einen verschwenderischen, hedonistischen Lebensstil. Nach drei Minuten verkommt das Lied endgültig zur Tanzflächen-Mitsing-Hymne ("Hey yo hey yo hey yo hey yo").
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5. East 17 - It's alright (1993, D: #2)
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Quelle: London Records
Eine Liste der besten Boyband-Songs und 90er-Hits ohne diese energiegeladene Dance-Pop-Rave-Mischung ist nicht vorstellbar. Spätestens mit dem zweiterfolgreichsten Song ihrer Karriere (der erfolgreichste ist "Stay another day") bewiesen East 17, dass sie sich vor der großen Konkurrenz (Take That) nicht verstecken müssen. In der ersten Minute als sinnliche Klavier-Ballade angelegt, explodiert der Song nach 1.10 min und verwandelt sich in einen aggressiven, süchtig machenden Tanzflächen-Knüller. 
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4. Color me badd - All for love (1991, D: #23)
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Quelle: Giant / Reprise
​Quasi unbemerkt von der öffentlichen Wahrnehmung verarbeiteten Color me badd für ihre dritte Single aus ihrem Debütalbum "C.M.B." entscheidende Elemente und Sounds des (unbekannten) 60s-Soul-Stücks "Patch my heart" der R'n'B-Band The Mad Lads. Brillant ist der dramaturgisch kluge, knackige Einstieg in dieses Lied, das zu den wenigen Pop-Produktionen der 90er-Jahre gehört, bei denen die Qualität und Eingängigkeit der Strophen denen des Refrains ebenbürtig sind. Der Song stieß Michael Jacksons "Black or White" nach sieben Wochen von Platz der US-Single-Charts.
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3. N'Sync - I want you back (1996, D: #10)
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Quelle: RCA
Gleich mit ihrer Debütsingle sorgte die 1995 gegründete Boygroup N'Sync weltweit für Furore - und etablierte sich gleichzeitig als die große Konkurrenzband der Backstreet Boys bis in die frühen 00er-Jahre. Die Botschaft des von der Kraft des Verlangens handelnden Songs ist simpel aber prägnant: "You're all I ever wanted, you're all I ever needed", singt Sänger Justin Timberlake. Obwohl über 110 BPM schnell, verströmt das Lied eine beachtenswerte Melancholie und Nachdenklichkeit. Pflicht auf jeder 90er-Jahre-Party.
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2. Backstreet Boys - Everybody (Backstreet's back) (1997, D: #2)
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Quelle: Jive
Der Archetypus eines 90er-Jahre-Boyband-Songs, der die (Pop-)Musik des Jahrzehnts ziemlich gut auf den Punkt bringt: Ein pulsierender Beat trifft auf eine ausgeklügelte Produktion, einen sinnfreien Text und eine ebenso einfache wie unmissverständliche Botschaft: Bewegt eure Körper, tanzt, habt Spaß. Es geht nicht um Sinnhaftig- oder gar Tiefgründigkeit sondern um das pure Vergnügen. Einer der größten Hits des Jahres 1997, dem BSB einen legendären, phantastisch choreografierten "Haunted-House"-Videoclip spendierten, der Michael Jacksons "Thriller" Tribut zollt. Und in der sechs-Minuten-Extended-Version sogar noch besser ist.
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1. Take That - Could it be magic (1993, D: #37)
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Quelle: RCA
Schon Disco-Queen Donna Summer machte aus Barry Manilows schwülstig-schmachtendem Klagelied eine zünftige, laszive Uptempo-Glamour-Nummer (inklusive der akustischen Simulation eines Orgasmus) - an der sich Take That knapp 15 Jahre später orientierten und das Lied endgültig in eine ausgelassene, elektrisierende Tanz-Hymne verwandelten. "Could it be magic" etablierte Robbie Williams nicht nur als (nahezu) gleichberechtigten Leadsänger an der Seite von Gary Barlow sondern beschwört auch wie kein anderes Boygroup-Lied der 90er den Geist sowie den funkelnden Glamour der 70er-Jahre. "Sun, sun" lassen Take That im Chor immer wieder verlauten und besingen auf diese Weise den Sommer  des Jahres 1992, als Take That ihr Debütalbum veröffentlichten und die erste große Boygroup-Bewegung der 90er lostraten.
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Bildquellenangabe Titelbild: Take That 2017,  photo by Marc E. CC-Lizenz, Wikimedia
https://www.flickr.com/photos/marcen27/34674542572/
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4/25/2020 10 Kommentare

Die 30 besten Rock-Songs der 70er

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​Die 70er-Jahre waren das Jahrzehnt der Gitarren. In  dieser Dekade waren es die Rock-Gruppen und Gitarristen mit ihren Bands, die die meisten Alben verkauften, (erstmals) die Arenen der Welt füllten und die internationalen Hitparaden stürmten. Es entstanden zudem immer mehr musikalische Ausdifferenzierungen und Subgenres, die eine Fülle an unvergessenen Rock-Klassikern und Kulthits hervorbrachten: vom Hard-Rock der frühen 70er (dem Vorläufer des Metal), dem schillernd-glitzernden Glam-Rock der Bowie- und T-Rex-Ära über Prog- und Psychedelic-Rock bis hin zum impulsiven Punk, der in den späten 70ern in New Wave mündete.

In unserer Liste der besten und größten Rock-Songs und -Klassiker der 70er-Jahre haben wir versucht, all diesen Genres gerecht zu werden und sie mit einigen bedeutenden, essentiellen Beiträgen zu berücksichtigen. Neben den unverzichtbaren Bands wie Led Zeppelin, Pink Floyd, Deep Purple und den Rolling Stones finden sich in dieser Liste auch einige (fast vergessene) Perlen des Blues-, Country-, Folk- und Art-Rock.

​Die Top-30 Rock-Songs der 1970er-Jahre

​30. The Who - Won't get fooled again (1971, Top-Charts-Position D: #27)

29. Sniff'n' the Tears - Driver's Seat (1978, D: #32)
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28. Steve Miller - Rock 'n' me  (1976, D: #28)

27. Aerosmith - Sweet Emotion (1975, D: #23)

26. The Doobie Brothers - Long Train Runnin' (1978, D: #64)

25. The Police - Message in a bottle  (1979, D: #35)

24. Genesis - In the cage (1975)

23. Thin Lizzy - The boys are back in town  (1976)

22. Black Sabbath - War Pigs (1970)

21. Led Zeppelin - Black Dog (1971, D: #22)

​Rock-Klassiker: Die Plätze 20 bis 1 der besten Rock-Songs der 1970er-Jahre

20. Derek and the Dominos - Layla (1970) 
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Quelle: Polydor / RSO
​Eines der ikonografischsten Gitarren-Riffs des (70er-) Blues-Rock. Und bis heute DER Trademark-Song von Eric Clapton, den er mit der Formation "Derek and the Dominoes" 1970 veröffentlichte -  und das Jahrzehnt damit fulminant einläutete. Ein sieben Minuten langes Epos, berühmt nicht zuletzt für den gewaltigen Einschnitt in Stimmung und Tempo, der nach drei Minuten einsetzt. Was folgt ist eines der längsten Outros der Musikgeschichte. 
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19. The Rolling Stones - Brown Sugar (1971, D: #4)
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Quelle: Rolling Stones Records
Bereits 1969 für ihr legendäres Album "Sticky Fingers" eingespielt, steht "Brown Sugar" exemplarisch für den künstlerischen Zenit der Stones wie nur wenige andere ihrer Songs. Ein ungemein lässiger, eingängiger Mix aus Boogie-Rock, Rock'n'Roll und Blues, dessen Riff von Mick Jagger - und nicht von Gitarrist Keith Richards - stammt. Wie beliebt das Stück bei den Fans ist beweist die Tatsache, dass die Stones "Brown Sugar" seit 1971 bislang auf jeder Tour spielten.
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18. Golden Earring - Radar love (1973, D: #5)
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Quelle: Polydor / MCA
Dieser temporeiche, energetische Klassiker der niederländischen Band Golden Earring ist wesentlich komplexer als es zunächst den Anschein hat. Aus vielfältigen, unterschiedlichen musikalischen Sektionen und Abfolgen bestehend, erweist sich "Radar love" als meisterhafte Suite mit einer tollen Bridge (0.55 min.) und ausgefeilten Drum-Parts (1.20 min.). Mit diesem Überhit knackte die Band, die zu den am längsten existierenden Rockgruppen überhaupt zählt, sogar die US-Charts.
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17. Little River Band - Lonesome Loser (1979)
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Quelle: Capitol
​Einer der schönsten und makellosesten Refrains im Soft Rock der 70er-Jahre - mit dem die Little River Band auch gleich in den Song starten. In den späten 70ern gehörten die Australier mit fünf Top-20-Hits zu den populärsten Bands ihres Genres (früher AOR). Und "Lonesome Loser" bringt dabei all jene Versatzstücke zusammen, die die Little River Band auszeichnete: Emotionale (Harmonie-) Gesänge, stilsichere Arrangements und die unverkennbare Stimme von Mastermind Glenn Shorock.
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16. AC/DC - High Voltage (1975)
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Quelle: Albert Productions
​​"High voltage rock 'n' roll" - im Refrain der im Sommer 1975 veröffentlichten Single geben die Rock-Legenden aus Australien das Credo des Songs selbstbewusst vor. Das von schweren Akkorden und einem treibenden Beat durchzogene "High Voltage" erscheint erst 1976 auf einer Studio-LP. Und liefert einen unwiderstehlichen Vorgeschmack auf das, was AC/DC ein paar Jahre später (mit "Highway to hell") zur größten Hard-Rock-Band der Welt machen sollte: Dank der unverkennbaren Reibeisenstimme, der dominanten Rhythmusgitarre und der ungezügelte Energie in Sound und Atmosphäre. 
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15. David Bowie - The Jean Genie (1972, D: #37)
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Quelle: RCA Records
Höhepunkt von David Bowies sechstem Studioalbum "Aladdin Sane". Bowie wurde von seinem Busenfreund Iggy Pop zu diesem Stück inspiriert, in Text und Songtitel bezieht er sich jedoch deutlich auf den französischen Dramatiker Jean Genet. Dessen Werke sind geprägt von Zweideutigkeit, Anspielungen und homosexuellen Motiven. Wie gemacht also für das Chamäleon Bowie, dem mit "The Jean Genie" ein unfassbar eingängiger, tief im Art-Rock verwurzelter Song gelang. Und eine seiner erfolgreichste Singles in England überhaupt (#2).
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14. Van Halen - Dance the night away (1979)
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Quelle: Warner Bros.
Ein kurzer, knackiger und dennoch hymnischer Hard-Rock-Hit, der sich fürs große Stadion eignet - und im Vergleich zu Van Halens musikalischen Erzeugnissen der 80er-Jahre dennoch weit weniger pompös und aufgeblasen daherkommt. Wie das gesamte Album, "Van Halen II" (1979), nimmt sich auch das einem attraktiven (und unbekleideten) weiblichen Groupie gewidmete Lied nicht sonderlich ernst und setzt auf augenzwinkernden Humor.
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13. Fleetwood Mac - Don't stop (1977, D: #41)
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Quelle: Warner Bros.
Sängerin und Keyboarderin Christine McVie schrieb dieses geniale Pop-Rock-Stück als flammendes Plädoyer für ein Vergessen der Vergangenheit und den positiven Blick in Richtung (einer besseren) Zukunft. "Don't stop thinking about tomorrow. Yesterday's gone", heißt es darin. Die unterschwellig melancholische Note dieser vollkommenen Produktion liegt in dem Schmerz begründet, den McVie beim Schreiben empfand. Sie verarbeitete damit ihre Trennung von Bassist John McVie - nach fast zehn Jahren Ehe.
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12. Jethro Tull - Locomotive Breath (1971)
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Quelle: Reprise / Capitol
Überbevölkerung, Ressourcenknappheit, Kapitalismus. Das sind die zentralen Motive dieses unvergänglichen, überlebensgroßen Klassikers der Prog-Rocker von Jethro Tull. Seit Jahrzehnten findet sich das Lied in jeder Liste der besten Rock-Songs aller Zeiten. Zurecht: Es beginnt sanft mit einem anschmiegsamen Piano-Intro, während sich allmählich Gitarre, Drums und Bass harmonisch einfügen. Nach 1.20 min. setzt die knochentrockene E-Gitarre ein. Nicht fehlen darf Ian Andersons Querflöte, mit der er den Zuhörer im letzten Drittel 30 Sekunden lang schwindelig spielt. 
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11. Pink Floyd - Money (1973)
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Quelle: Harvest
​Für Pink Floyd symbolisierte der Klang  von Münzen,  Supermarktkassen und Geldautomaten (negativ besetzte) Themen wie Reichtum, Macht und Einfluss. Diese Geräusche setzten sie als markante, sich wiederholende Sounds an den Anfang ihres gesellschaftskritischen Stücks. Mindestens ebenso berühmt-berüchtigt: Das charakteristische Bass-Thema, das den in der Album-Version sechs Minuten langen Song durchzieht. In den USA erreichte "Money" Platz 13 der Charts. Nur mit "Another brick in the wall" waren Pink Floyd erfolgreicher.
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10. Creedance Clearwater Revival - Lookin' out my backdoor (1970, D: #2)
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Quelle: Fantasy Records
​Zweineinhalb Minuten, ein prägnantes Riff und eine simpel-geniale, süchtig machende Ohrwurm-Melodie. Mehr brauchte Songwriter, Gitarrist und Sänger John Fogerty nicht, um für sich und seine Band, CCR, zwischen 1969 und 1971 Welthits am Fließband zu kreieren. Eine der Besten seiner vielen New-Country-Kompositionen: der grandiose Southern-/Roots-Rock-Mix "Lookin' out my backdoor", den Fogerty für seinen dreijährigen Sohn schrieb.
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9. Iggy Pop - Lust for life (1977)
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Quelle: RCA
Das berühmteste Drum-Inro in der Geschichte des Punk-Rock. Es ist jener, von Schlagzeuger Hunt Sales energetisch gespielte, fließende Drumbeat, der "Lust for life" so unverwechselbar macht. Das Lied ist ein Gemeinschaftsprojekt zweier Grenzgänger und Ausnahmetalente: Die Musik stammt von Bowie, der Text von Pop. Fast 20 Jahre nach seiner Entstehung fand der Song Eingang in die Popkultur - durch den Einsatz im 90er-Jahre-Drogen-Kultfilm "Trainspotting". 
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8. ZZ Top - Tush (1975)
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Quelle: London Records
Ab den mittleren 80er-Jahren entwickelten sich ZZ Top immer mehr zur auf Massentauglichkeit getrimmten Retorten-Band, die mit ihrem generischen, Synthie-überfrachteten Spacerock künstlerisch in Schieflage geriet. In den 70er-Jahren aber gehörten die Texaner zu den fähigsten Blues-Rockern überhaupt. "Tush" ist einer ihrer besten,  pulsierendsten Songs. Eine kernige, geölte Boogie-Southern-Hard-Rock-Mixtur, die nur etwas mehr als zwei Minuten andauert - aber ZZ Top zur absoluten Texas-Blues-Referenzband werden ließ.
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7. Bachman-Turner Overdrive - You ain't seen nothing yet (1974, D: #1)
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Quelle: Mercury
Nie klang ein Stottern schöner als im Refrain dieses Rock-Klassikers, der 1974 die weltweiten Single-Charts toppte (#1 in den USA, #2 in GB). Das Chorus-Riff ist angelehnt an The Who's "Baba O'Riley" und fügt sich nahtlos sowie stimmig in die übrigen Bestandteile ein. Die Gitarren, die während des Refrains im Hintergrund ihre Akkorde abfeuern, verwandeln das anschmiegsame und melodische Lied für kurze Zeit in ein dringliches Hard-Rock-Ungetüm.
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6. Mother's Finest - Baby love (1977)
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Quelle: Epic
​Eine der ersten international erfolgreichen Rockgruppen, die weiße und schwarze Musiker in ihren Reihen hatte. Genau das kam der Anfang der 70er-Jahre in Atlanta gegründeten Band zugute: Hard-rockende Gitarren und getriebene Soli treffen auf wilden, groovenden Funk. Auch Soul- und R'n'B-Elemente verarbeiten Mother's Finest in diesem Genre-Crossover-Meilenstein. In Deutschland und im übrigen Europa wurde die Band vor allem durch ihren schweißtreibenden Auftritt in der ARD-Rockpalast-Nacht 1978 populär.
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5. Kiss - Detroit Rock City (1976)
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Quelle: Casablanca Records
Eine der stärksten Gesangsleistungen von Sänger Paul Stanley trifft auf für Kiss eher untypische, streng durchstrukturierte Gitarrenparts und eine tragische Hintergrundgeschichte, die als Inspiration für den Song diente. Ein junger Fan kam im Jahr zuvor auf dem Weg zu einem Kiss-Konzert durch einen Autounfall ums Leben. Höhepunkt des temporeichen, leidenschaftlich dargebotenen Stücks: Das von den dröhnenden Drums eingeleitete, markante Gitarren-Solo von Lead-Gitarrist Ace Frehley nach 2.20 min. 
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4. Queen - Tie your mother down (1975)
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Quelle: EMI
Die einzig wahre Fasssung von Queens Heavy-Rock-Klassiker "Tie your mother down" ist die Album-Version. Die beginnt mit einem einminütigen, prunkvoll anmutenden Instrumental, das von Brian Mays meisterhaftem, schwermetallischem Spiel unerwartet jäh durchbrochen wird. Eine fulminante, kraftvolle Komposition, die an die frühen, härteren Produktionen von Queen erinnert. Natürlich geschrieben von Gitarrist Brian May, dem mit "Tie your mother down" einer der großen Fan-Lieblinge und Live-Favoriten auf allen folgenden Tourneen gelang.
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3. Heart - Barracuda (1977, D: #8)
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Quelle: Portrait
Bevor sich die Wilson-Schwestern in den 80er-Jahren mit ihrer Formation Heart auf radiotauglichen Mainstream-Rock und Power-Balladen ("Alone", "Never") konzentrierten, spielten sie in den 70er-Jahren noch ehrlichen, dynamischen Hard-Rock, der hier und da in Richtung Heavy Metal schielte. "Barracuda" ist das Meisterstück von Heart. Inhaltlich übt das Lied Kritik an gewinnorientierten Plattenfirmen sowie schmierigen, egoistischen Plattenbossen und Managern. Den Unmut und die Wut darüber hört man aus jeder Note heraus. 
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2. Deep Purple - Black night (1970, D: #2)
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Quelle: Harvest
Deep Purple wurden Anfang des Jahres 1970 von ihrer Plattenfirma regelrecht gezwungen, eine Single zum Album "In Rocks" zu produzieren. Ihr Glück, denn mit "Black Night" gelang Deep Purple tatsächlich das Kunststück, eine kompromisslos-harte und von einem impulsiven Heavy-Riff angetriebene Rock-Komposition mit einem einprägsamen Refrain und einer beachtlichen Zugänglich- sowie Radiotauglichkeit zu paaren. Nach drei Minuten setzt das über anderthalb minütige Outro ein, in dessen Verlauf sich die Band in einen regelrechten Wahn spielt. Beachtlich: Das Lied war in nur wenigen Stunden  innerhalb eines Tages im Kasten.
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1. Led Zeppelin - Immigrant Song (1970, D: #6)
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Quelle: Atlantic
Auf Platz Eins unserer Liste der besten Rock-Songs der 70er befiindet sich einer der wenigen echten Single-Hits von Led Zeppelin. Ein Koloss von einem Hard'n'Heavy-Song, der die Gruppe um Gitarrist Jimmy Page und Shouter Robert Plant in Bestform zeigt. Das stakattohafte Gitarren-Spiel von Page zieht sich als dominantes Motiv von Anfang bis Ende durch das in der Single-Version nur zweieinhalb Minuten kurze Lied, das mit Themen und Metaphern aus der nordischen Mythologie und verschiedenen Göttersagen spielt. Nach zehn Sekunden ist erstmals der berühmte Schrei von Plant zu hören, der die Urgewalt und Energie des "Immigrant Song" auf den Punkt bringt. Brillant ist der Einsatz von Hall und Echo, der zur beklemmenden, unheilvollen Grundstimmung beiträgt. Ebenso wie Plants leidgeplagtes Wimmern im Schlusspart.
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