In den 80er- und 90er-Jahren waren die größten und erfolgreichsten Superstars der Szene noch Sängerinnen und Sänger, Musiker, Instrumentalisten: Michael Jackson, Tina Turner, Whitney Houston, Eric Clapton, Elton John, Prince & Co. Heute sind die bestbezahlten Künstler die DJ`s und Produzenten: Von Marshmello und den Chainsmokers über Diplo, Tiesto und Skrillex bis hin zu Zedd und David Guetta. Sie haben alle die unterschiedlichen Stile und Richtungen der Club- und Electronic Dance Music (EDM) entscheidend geprägt. In den mittleren und späten 00er-Jahren legten DJ`s wie David Guetta oder Calvin Harris die Basis für den Erfolg von Future Bass, Electro House und Nu Disco, ab 2010/11 begann dann die "Dekade der elektronischen Tanzmusik": EDM war in den internationalen Charts und auf den Tanzflächen der Welt nicht mehr wegzudenken. In unserer Liste der "30 besten Club-, DJ- und EDM-Songs" seit den 2000ern versammeln sich die erfolgreichsten und essentiellen Tracks aus den Bereichen Tropical House, Electro Pop, Deep House und Dance-Pop. Die Top-30 DJ-Tracks und EDM-Hits (2000 bis 2020) 30. Steve Aoki & Linkin Park - A light that never comes (2013, Top-Charts-Position D: #8) 29. Faul & Wad Ad - Changes (2013, D: #1) 28. Fisher - You little beauty (2019) 27. James Hype - More than Friends (2017, D: #23) 26. Deadmau5 - I remember (2009) 25. Mike Posner - I took a pill in Ibiza (SeeB Remix) (2015, D: #5) 24. Eric Prydz - Call on me (2004, D: #1) 23. DJ Antoine vs. Timati - Welcome to St. Tropez (2011, D: #3) 22. Mr. Probz - Waves (Robin Schulz Remix) (2014, D: #1) 21. Felix Jähn feat. Polina - Book of love (2015, D: #7) EDM- & DJ-Ranking: Die Plätze 20 bis 1 der besten Club- und Dance-Lieder 20. Regard - Ride it (2019, D: #4) Die DJs in den Clubs und die Radiostationen gleichermaßen konnten sich im Herbst 2019 auf diesen eingängigen (Deep-)House-Pop-Song des kosovarischen DJs einigen. Der Lohn: Top-5-Charts-Positionen in den zwei wichtigsten Musikmärkten Europas: Deutschland und England. "Ride it" wurde vor allem durch die Plattform TikTok bekannt, auf der durch eine Challenge mehr als vier Millionen Videos dazu erstellt wurden. 19. Major Lazer - Pon de floor (2009) Langsam aber gewaltig steigert sich dieses Electronic-Fusion-Ungetüm zu einem Killer-Track, der nach 50 Sekunden seinen ersten Höhepunkt erreicht. Der mit allerlei Effekten sowie durchdringenden Percussion- und Laser-Sounds angereicherte Song vereint alles, wofür Major Lazer stehen: Fiebriger Electronic Dance trifft auf Dubstup-inspirierte Bounce-Elemente. 18. Martin Garrix - Animals (2013, D: #4) In den Top 30 der besten DJ- und EDM-Produktionen darf diese hier nicht fehlen: Die zweite Solo-Single von Martin Garrix, die sich zu einem der größten Electro-Hits des Jahres 2013 entwickelte und Garrix in die A-Liga der DJs katapultierte. Auch wenn der Track aufgrund seiner fast provozierenden Kommerzialität einige Kritik bei Produzenten und DJ-Kollegen hervorrief, gehört der von Busta Rhymes' "What it is" inspirierte Song schon jetzt zu den absoluten EDM-Klassikern des vergangenen Jahrzehnts. 17. Calvin Harris - Acceptable in the 80s (2007, D: #30) Calvin Harris' Hommage an den Stil und die Kultur der 1980er-Jahre in der einzig wahren fünfeinhalb-Minuten-Version mit jenem süchtig machenden Keyboard-Riff, von dem vor allem die Briten nicht genug bekommen konnten. "Acceptable in the 80s" erreichte die Top-Ten in England und markierte den Durchbruch für den damals erst 22-jährigen Schotten. Harris lässt sich über anderthalb Minuten Zeit, bis er den Refrain einsetzen lässt, bis dahin fährt er alle Geschütze auf: Tanzbare Beats, rasantes Tempo und eine ausgefeilte Song-Dramaturgie. 16. Axwell & Ingrosso - More than you know (2017, D: #1) Der Schwede Axel Christofer Hedfors ist fast schon eine lebende EDM-Legende. Als ein Part des DJ-Trios Swedish House Mafia ("Don't you worry child") zählte er in den frühen 10er-Jahren zu den erfolgreichsten Elektro-Musikern überhaupt. 2014 formierte er mit Sebastian Ingrosso das Duo Axwell / Ingrosso. Sie erschufen mit "More than you know" einen famosen Electro-Pop- und Future-House-Mix, dessen Refrain sich ultrafies im Gehörgang festsetzt. 15. Hugel feat. Amber van Day - WTF (2018, D: #21) Ein sinnfreier Spaß- und Partysong mit einer tollen Stimme und spannungserzeugenden Hook auf Position 15 unserer Rangliste der besten DJ- und EDM-Songs. Mit "WTF" gelang dem Franzosen im Herbst 2018 sein bis dato stärkster Song. Nur knapp zweieinhalb Minuten lang dafür schweißtreibend und ausgestattet mit einem Bass, der durch Mark und Bein geht. Bekannt wurde Hugel mit seinem "Bella Ciao"-Remix für El Professor wenig Monate vor der Veröffentlichung von "WTF". Hugel gehört aktuell zu den gefragtesten Produzenten und Remixern im EDM-Bereich. 14. David Guetta feat. Rihanna - Who's that chick (2010, D: #6) Elektrisierender, pfeilschneller 130-BPM-Kracher zweier absoluter Korpyphäen ihrer jeweiligen Genres. Die markante Stimme der R'n'B-Königin aus Barbados harmoniert ganz wunderbar mit den prototypischen Klängen und Sounds von Guetta. Viel Auto-tune, aber selten funktionierte ein künstlicher (und auch so klingender) Refrain besser. Sage und schreibe vier Musikvideos wurden produziert, das Bekannteste ist ein knalliges, schrilles Farben-Chaos, das in Sachen Reizüberflutung seines Gleichen sucht. 13. Calvin Harris feat. Dua Lipa - One Kiss (2018, D: #1) Der zweite Song in dieser Liste von Calvis Harris gehörte im Jahr 2018 zu den meistgespielten und präsentesten Liedern in Europa. Als Duettpartnerin suchte er sich mit Dua Lipa eine der angesagtesten (Dance-Pop-)Stimmen der ausgehenden 10er-Jahre. "One kiss" ist ein sinnlicher, lasziver Deep- und Funky-House-Track, der als Hommage an die 90er-Jahre-House-Musik angelegt ist - und auf der Tanzfläche ebenso gut funktioniert wie im Formatradio. Das glitzernde Ganzkörper-Kleid, das Dua Lipa im Video trägt, ist ikonografisch. 12. Oliver Heldens feat. Becky Hill - Gecko (Overdrive) (2014, D: #23) Einer der großen EDM-Überraschungshits des Jahres 2014. Der niederländische DJ und Produzent Oliver Heldens war erst 17 Jahre alt, als er im Jahr davor das Tech-House-Monster "Gecko" veröffentlicht hatte - damals noch ohne Gesang. Ein Jahr später und um die eindringliche Stimme von Pop-Sternchen Becky Hill erweitert, erklomm "Gecko" in der mitreißenden "Overdrive"-Version im Sommer 2014 die Spitzenposition in den britischen Charts. Ein pulsierender, für die Tanzflächen produzierter Song, der Mitte des Jahrzehnts auf keinem Festival und keiner Elektro-Party fehlen durfte. 11. David Guetta feat. Akon - Sexy Bitch (2009, D: #1) Unnachahmlicher Dance-Pop- vs. Electro-Hop-Klassiker, der das kommende EDM-Jahrzehnt nicht besser hätte einläuten können und sich bis heute fast sechs Millionen Mal verkauft hat. Die Hook und die Beats sorgen dafür, dass dieser Titel überraschend gut gealtert ist. Das eigentliche Highlight aber ist die Gegensätzlichkeit zwischen den fast melancholisch-balladesk anmutenden Strophen und dem entfesselten Refrain. 10. Kygo feat. Selena Gomez - It ain't me (2017, D: #2) Die Top Ten der besten DJ- und EDM-Songs eröffnet diese fulminante Mischung aus Electro, Dance-Pop und Tropical-House, die fast als EDM-Ballade durchgeht und beweist, dass elektronische Popmusik auch emotional, ja fast herzerreißend sein kann. In den Lyrics schwermütig (es geht um eine vergangene, durch den Alkoholkonsum des einen Partners zerstörte Beziehung), in der Musik ebenso facetten- wie abwechslungsreich. Kygo bringt Klaviertöne, Bass, Synthesizer und Klatschen auf homogene Art zusammen. Der eigentliche Clou ist der auf kurze, sich wiederholende Silben beschränkte "Nicht"-Refrain, in dem Gomez' ohnehin dunkler Tonfall elektronisch verstärkt wird. 9. Benny Benassi - Satisfaction (2003, D: #38) Der italienische DJ und Produzent war bereits 35 Jahre alt als ihm mit diesem Hit doch noch der internationale Durchbruch gelang. Früher im Bereich Eurodance aktiv, wandte er sich ab seinem Album "Hypnotica" dem reinen Electro zu. Benassi bedient sich hier zweier unterschiedlicher Sprachsynthesizer, die mal eine männliche, mal eine weibliche Stimme imitieren. "Drück mich und berühre mich, bis ich befriedigt bin", fordern sie. Nach 20 Sekunden setzt ein früher Instrumental-Drop ein, der dem zweieinhalb Minuten kurzen Stück seinen unverwechselbaren Charakter verleiht. 8. Burak Yeter feat. Danelle Sandoval - Tuesday (2016, D: #2) In Deutschland einer der größten und unwiderstehlichsten Electro-Pop-Songs 2016. Der Türke Yeter, der mit Remixes für Interpreten wie Depeche Mode, Usher und Bruno Mars bekannt wurde, hatte ein hervorragendes Gespür bei der Wahl des weiblichen Duettpartners. Danelle Sandovals Stimme und Gesangsdarbietung verströmen etwas zutiefst Geheimnisvolles, ja fast Anmutiges. Überhaupt lebt der Song von seiner zweideutigen, regelrecht pikanten Stimmung. Gleichzeitig vermittelt er ein unglaublich lässiges Feeling. 7. Calvin Harris feat. Haim - Pray to god (2015, D: #23) Bis heute unverständlich, wie dieses hemmungslose und leidenschaftliche Lied nicht zu einem Hit werden konnte. In den USA gelang "Pray to god" kein Einstieg in die Charts. Position 23 in Deutschland, Platz 35 in England - mehr war nicht drin. Das ändert nichts an der Qualität dieses House-Pop-Songs. In ihren Harmonien beziehen sich Harris und die amerikanische Band Haim auf 70er-Jahre-(Soft-)Pop-Klassiker von Bands wie Fleetwood Mac oder auch Supertramp. Die fast 20-sekündige Bridge leitet den tollen Ohrwurm-Refrain ein. Das Lied wird zudem bestimmt von komplexen Tempo- und Stimmungswechseln. 6. Fedde le Grand -Let me thing about it (Extended) (2007, D: #14) Druckvoll und regelrecht aggressiv kommt das Stück schon von Beginn an daher, wenn es nach anderthalb Minuten sein weltberühmtes, oft kopiertes Instrumental-Thema abfeuert. Kurz darauf folgt der zarte Gesang von Ida Corr, der einen interessanten Bruch in "Let me thing about it" hineinträgt. Le Grand reduziert das Tempo, zieht dieses aber wenig später wieder radikal (129 BPM) an. Er bringt Hörner, kaskadierende Synthesizer-Klänge, undefinierbar-exotische Sounds und sogar das Geräusch eines Feueralarms in diesem Electro-Klassiker unter. Kurzum: Einer der besten Party-und Dancefloor-Songs der letzten 20 Jahre. Und das bewusst provozierende und minimalistisch gehaltene Video ist ohnehin Kult. 5. Sigala & Bryn Christopher- Sweet lovin' (2015, D: #15) Der britische DJ Sigala mag ein Geheimnis um sein Geburtsjahr machen (ob 1989 oder 1992, keiner weiß es so genau), mit Songs wie "Easy lovin'" oder "Sweet lovin'" aber agiert er ohne Umschweife und auf den Punkt. Vor allem "Sweet lobin'" geht als Prototyp einer wild gewordenen, euphorischen Tropical-House-Produktion durch: Ein ebenso "üppiger" wie gefühlvoller (Frauen-)Gesang trifft auf tanzbare Beats, Handclaps und sich langsam von hinten anschleichende, paradiesische Panflöten-, Klavier- an andere "Tropen"-Elemente. 4. Kid Cudi - Day'n'Nite (Crookers Remix) (2008, D: #13) Es gibt unzählige großartige Versionen dieses Hits von Kid Cudi, darunter die reduzierte fünfeinhalb Minuten Extended Version oder das Original, veröffentlicht im Februar 2008. Ein halbes Jahr später kam der aus Cleveland stammende Sprachkünstler Cudi mit einem Remix des italienischen Produzenten-Duos Crookers um die Ecke, der sich das Beste aus (Alternative) Hip-Hop, R'n'B, Trip-Hop und Elektro herauspickt. "Day'n'Nite" ist ein kraftvoller, getriebener Song, zu dem man sich einfach Bewegen muss. Und der als Vorlage dutzender (inoffizieller) Remix-Fassungen diente, unter anderem von Pitbull und K'naan. 3. David Guetta feat. Chris Willis - Love don't let me go/Walking Away (2006, D: #50) "Love don't let me go" stammt eigentlich aus dem Jahr 2002 und befand sich auf dem Debütalbum von David Guetta ("Just a little more love"). Doch erst vier Jahre später schaffte der Song als Mash-Up den Sprung in die wichtigsten Hitlisten und sorgte für den endgültigen (kommerziellen) Durchbruch des Franzosen. Kein Wunder: Die Neufassung von "Love don't let me go" mit Chris Willis ist härter, brachialer und verfügt über jenen, nach etwa 38 Sekunden einsetzenden typischen Spät-00er-EDM-Trademark-Sound, der auf den Klassiker "Walking away" der Electro-Funk-Band The Egg (2004) zurückgeht. 2. Kungs vs. Cookin' on 3 Burners - This girl (2016, D: #1) Wie kein anderes Lied läutete dieser betörende, energetische (Deep)-House-Song den heißen Sommer 2016 ein. Der gewaltige Soul- und Funk-Touch kommt nicht von ungefähr: Dem damals erst 19 Jahre alten DJ Kungs, der bürgerlich auf den Namen Valentin Brunel hört, diente das jazzige Soul-Stück "This girl" (2009) der Formation Cookin' on 3 Burners als Grundlage. Kungs verzichtet fast komplett auf die Original-Instrumentalbegleitung, belässt nur die prägnanten Gitarren-Parts im Lied - und natürlich den Gesang von Sängerin Kylie Auldist. Neu hinzu kommen (den Drop einläutende) Trompeten, wummernde Bässe, Handclaps und Filtereffekte, die genau an den richtigen Stellen Spannung erzeugen. All das vermengt Kungs zu einem stimmigen und selbstbewussten Ergebnis, das einen noch immer sprachlos zurücklässt - und völlig ausgepowert, nach drei wilden Minuten der Tanzfläche. 1. Avicii - Levels (Original Mix) (2011, D: #6) Das bekannteste und populärste Synthie-Riff der elektronischen Tanzmusik des vergangenen Jahrzehnts. Und fraglos eines der Besten. Auf Platz Eins der größten und denkwürdigsten EDM-Songs des jungen Jahrtausends steht mit "Levels" eine makellose Produktion, die dem Genre maßgeblich zum großen Durchbruch und nachhaltigen kommerziellen Erfolg verhalf. In seiner Stimmung überbordend und euphorisch, dazu voller Dramatik, ekstatisch und kraftstrotzend. Alles was das viel zu jung und viel zu früh verstorbene Jahrhundert-Talent Avicii ausmachte, steckt in dieser EDM-Hymne. Der Track funktioniert natürlich auch deshalb so gut, weil die ruhigen, melancholischen Passagen (die Vocal-Samples entstammen dem Gospel-Klassiker "Something's gotta hold on me" von Etta James) einen ausgewogen-harmonischen Gegenpart zum elektronischen, progressiven House- und Dance-Part darstellen. Ein Meisterstück. Und das nicht erst nach 1 Minute und 7 Sekunden, wenn in dieser Original-Mix-Fassung das ikonografische Riff einsetzt.
9 Kommentare
Daniel
4/5/2020 18:12:18
Geile Liste mit vielen Hammer-Songs
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DJ Rob
4/5/2020 18:14:27
Es fehlen noch "Ready for the weekend" und "Lose Control" (MeduZa):)
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Yvonne
4/6/2020 08:09:51
Hi. Ich persönlich hätte noch den ein oder anderen Song von Topic und VIZE mit reingebracht, da gibt es jede Menge echte Killer-Songs;-) Trotzdem eine super Liste. Hab viel vergessenes Wiederentdeckt. Danke
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Jacek
4/6/2020 08:11:25
Geil. Hab mich bissel durchgehört. My favorite: "Animal". Der Soundtrack meiner Generation
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Eduard
4/7/2020 07:58:31
Interessant wäre so eine Liste mit 90er-Jahre Dance- und House-Tracks. LG
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TomTom
4/29/2020 15:37:02
Riton würde ich mit draufnehmen
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Johanna
8/17/2020 22:02:05
Major Lazer sind die Besten. Lean on und Light it up sind super
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AutorSchreiben Sie etwas über sich. Es muss nichts ausgefallenes sein, nur ein kleiner Überblick. Archiv
Dezember 2021
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